"Hier möchte ich hin"
Viele junge Menschen zieht es in die Großstadt. Köln, Bonn oder Aachen sind beliebte Ort zum Studieren und Leben. Doch nicht jeder geht diesen Weg.
Adenau (TN). Saskia Dombrowski ist 22 Jahre alt und wohnt seit einem Monat in Nürburg. »Vor zwei Jahren bin ich zum ersten Mal hier gewesen«, erinnert sich die junge Frau. Ihr Freund, ein Motorsport-Fan, hatte sie zum Nürburgring mitgenommen. Zuerst, so erzählt sie, habe sie gar keine große Lust gehabt. Nicht auf die Fahrt in die Eifel und auch Motorsport war bis dato für sie kein Thema gewesen.
»Ich habe ganz schnell festgestellt, dass ich hier hin möchte«, sagt Dombrowski. Schon als sie die Autobahn verließ, stach ihr die grüne Eifellandschaft ins Auge. »Es ist ein Riesenunterschied«, schwärmt sie. Von der Großstadt habe sie die Nase voll gehabt. »Wenn man da lange gewohnt hat, will man nicht mehr dort bleiben«, sagt sie über das Leben dort. In der Eifel könne man die Vögel zwitschern hören und die Landschaft genießen.
In der Boxengasse
»Ich fühle mich hier richtig wohl. Ich bin gelassener«, sagt sie. Dabei hilft es wohl auch, dass sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten ihrem Hobby frönen kann: dem Motorsport. Denn nicht nur die Landschaft um den Nürburgring, sondern auch die Strecke selbst und die Rennen, die dort stattfinden, haben sie in ihren Bann gezogen.
Schon bevor sie nach Nürburg gezogen war, arbeitete sie regelmäßig beim Rennteam »Dieselspeed« mit. Fast jede Woche, so sagt sie, sei sie mit ihrem Freund zum Ring gefahren. Dort arbeitete sie im Team in der Boxengasse mit und wechselt unter Hochdruck Reifen, befüllt die Tanks und behebt Schäden an den Fahrzeugen. Dort arbeitet sie immer noch mit – mit dem Unterschied, dass der Ring nun fußläufig zu erreichen ist. Als sie mit ihrem Lebensgefährten vor wenigen Monaten – sehr spontan – den Entschluss fasste, den Umzug zu wagen, sei im Freundeskreis niemand so wirklich überrascht gewesen. »Es war klar, dass wir irgendwann hierher ziehen«, erzählt die ehemalige Krefelderin.
Unter der Woche absolviert Saskia Dombrowski eine Ausbildung zur KFZ-Mechatronikerin beim Autohaus Rausch in Adenau. Dabei hilft es natürlich, dass sie schon ein paar Erfahrungen mit der Arbeit an den Fahrzeugen in der Boxengasse gesammelt hat. »Man weiß schon, wo einiges ist«, sagt sie. Deshalb habe sie ein gutes Gefühl bei ihrer neuen Arbeitsstelle, so die junge Frau. Für sie war der Schritt in die Eifel die absolut richtige Wahl – es wird eben nicht jeder in der Großstadt glücklich.
Im Motorsport aktiv
Ungefähr alle vier Wochen arbeitet Saskia Dombrowski im Rennteam »Dieselspeed« von Beckers Motorsport mit. Wenn am Nürburgring die VLN Langstreckenmeisterschaft ausgetragen wird, ist sie in der Boxengasse dabei und hilft mit, die BMWs des Teams fit zu halten für die Strecke. Andere Hobbys außer Motorsport, so Dombrowski, die hat sie nicht. Auch wenn ihr die Landschaft um den Nürburgring gefällt, so ist sie selten einfach in der Natur unterwegs. »Ich wandere nur um die Strecke«, erzählte die junge Auszubildende lachend.