Jutta Kruft

"Verstehen - Begegnen - Zusammenleben"

Informationen statt Vorurteile: Wanderausstellung YOUNIWORTH in BBS Ahrweiler.

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Oberstudiendirektorin Gundi Kontakis freute sich, dass die hochwertige Wanderausstellung der Jugendmigrationsdienste YOUNIWORTH in der Berufsbildenden Schule des Landkreises Ahrweiler (BBS) in Bad Neuenahr-Ahrweiler für vier Tage gezeigt und von vielen Schülern besucht wurde. Gerade in schwierigen, von Corona, Flut und Ukrainekrieg geprägten Zeiten gewinnt die Haltung "Verstehen - Begegnen - Zusammenleben!" an Bedeutung, so Rektorin Kontakis: "Wie schaffen wir das? Denn letztlich profitieren wir alle davon." Diese Ausstellung will sensibilisieren, Vorurteile hinterfragen und dabei helfen, einander besser kennenzulernen. Ruth Fischer und Ania Sikkes vom Jugendmigrationsdienst (JMD) des Caritasverbands Rhein-Mosel-Ahr e.V. dankten der BBS und der Offenen Kinder- und Jugendarbeit Bad Neuenahr-Ahrweiler (Okuja), der Ausstellung einen Raum gegeben zu haben und diese durch junge Menschen aus der Okuja begleitet zu haben. Warum aber verlassen so viel Menschen ihre Heimat? Dafür gibt es gibt viele nachvollziehbare Gründe, denen die Ausstellung auf den Grund ging. Wie es sich anfühlen muss, aus seinem Land in kürzester Zeit fliehen zu müssen, war im "Kofferspiel" spürbar.

Nur das Wichtigste einpacken

Dabei gab es nur 30 Sekunden sich zu entscheiden und wirklich nur wichtige Dinge mitzunehmen, also Zeugnisse, Personalausweis, Geld. Eine Holztafel mit Begriffen zeigte, wie viele deutsche Wörter nicht aus Deutschland stammen. Wer macht sich schon Gedanken, dass Wörter wie "Schal" aus dem Persischen und "kaputt" aus dem Französischen kommen oder dass das Wort "Tisch" griechische Wurzeln hat. Beeindruckend waren auch die vier Kurzfilme, in denen Jugendliche aus Afghanistan, der Demokratischen Republik Kongo, Republik Moldawien und Syrien ihre Fluchtgeschichten erzählten. Über Knopfdruck konnte man Bernadette, Carolina, Davoud und Mohamad Fragen stellen, die diese so lebendig beantworteten, als würden sie direkt vor einem sitzen. In einer weiteren Installation konnte man sich selbst fragen, welche Dinge es beim Umzug in ein anderes Land zu bedenken gibt und wer einem helfen könnte. Eine Fotobox gab den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, Selfies zu machen und in Sprechblasen eigene Wünsche des Zusammenlebens hinzuzufügen. Auch Elena Janzen zeigte sich als Mitorganisatorin der Ausstellung und Respekt Coach des Jugendmigrationsdienstes zufrieden, Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken und ins Gespräch gebracht zu haben.

Das Programm Jugendmigrationsdienste wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).


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