Die letzte Woche in Berlin ist rum. Es geht wieder zurück nach Rheinland-Pfalz. Aber auch in der letzten Woche gab es spannende Themen in der Journalistenschule.
Das Ende rückt immer näher. Die letzten Tage in der Journalistenschule haben uns nochmal richtig gefordert. Themen waren Kommentare, Glossen und Videos.
Lustig auf Knopfdruck?
Kommentare schreibt eigentlich jeder - unter Nachrichten, auf Videoportalen und in Foren. Für Journalisten ist der Kommentar oft eine willkommene Abwechslung. Beim Schreiben kann man ganz sachlich argumentieren oder frei heraus polarisieren. Ich habe mich für mein Thema (Der Bau eines Hotels) aber für einen sachlichen Kommentar entschieden. Verwandt mit dem Kommentar ist auch die Glosse. Die Glosse ist ein kurzer und oft lustiger Kommentar. Das Spieglein im Wochenspiegel ist damit zu vergleichen. Auf Kommando etwas Lustiges, Zynisches oder Ironisches zu schreiben ist schwierig. Nicht immer hat man eine gute Idee und manche Themen eignen sich nicht für diese Art von Glosse. Am Ende schrieb ich eine Glosse über einen Nachbarschaftsstreit, in dem sich die Kontrahenten mit Schnecken bewarfen. Der Kurs hat gelacht – Aufgabe erfüllt.
Videos drehen leicht gemacht
In den letzten zwei Tagen des Seminars ging es um eine relativ neue Art der Berichterstattung: "Mobile Reporting". Wer denkt, dass Journalisten größtenteils im Büro sitzen und schreiben, liegt falsch. Bildbearbeitung und Videos drehen gehören zum Alltag. Schwere Kameras herumschleppen ist dabei allerdings unpraktisch. Zum Glück gibt es leistungsstarke Handys und passendes Zubehör. Mathias Marx erzählte uns von den Vor-und Nachteilen moderner Smartphones und welche Unterschiede es zu den klassischen Fotokameras gibt. ISO-Werte, Weitwinkel und Fokus – Fotografieren erlernt man nicht nebenbei. Man benötigt technisches Verständnis. Wie man ein Smartphone einsetzt, damit schöne Portrait-Fotos gelingen, kann man aber durchaus schnell erlernen. Ähnlich bei der Bild- und Videobearbeitung. Mit dem umherschieben einiger Regler kann ein Bild in einem guten Software-Programm anständig verbessert werden. Für den alltäglichen Gebrauch reicht das aus. Auch bei der Videobearbeitung ist ein Profi-Programm nicht immer notwendig. Im Kurs ging es um das Zusammenschneiden kurzer Videos, wenn man unterwegs ist und kein PC zur Verfügung steht. Schnell was aufnehmen, schneiden und hochladen. Jeder von uns sollte mit dem Handy etwas filmen und ein Interview führen. Thema: „Was ist Berlin?“ Künstlerisch? Schmutzig? Laut? Ich entschied mich für das Stichwort „Konsum“ und habe Schaufenster und Konsumtempel gefilmt. Am Ende gelang mir ein gutes Video. Das lag auch daran, dass ich mich im Videoschnitt bereits auskenne. Am Ende des Tages haben wir uns die Filme gemeinsam angesehen und es sind skurrile und lustige Aufnahmen entstanden.
Der letzte Tag kommt
Am letzten Tag hieß es dann Abschied nehmen. Unsere Seminarkritik – positiv sowie negativ – wurde von der Schulleitung aufgenommen. Viel zu kritisieren gab es aber nicht. Uns allen hat das Seminar sehr viel Spaß gemacht. Zuletzt gab es von Beate Krol einen Einblick in die Arbeit freier Journalisten. Danach haben sich die Seminarteilnehmer verabschiedet. Natürlich nicht, ohne sich vorher gegenseitig durch das Internet zu vernetzen. Gute Beziehungen sind wichtig. Als Gruppe sind wir zusammengewachsen. Wir waren nicht nur gemeinsam im Seminarraum und haben gelernt, sondern auch zusammengearbeitet für Projekte oder waren nach dem Unterricht noch etwas trinken. Dadurch, dass die Teilnehmer teilweise aus völlig anderen Medien kommen, hat man ganz neue Zweige kennengelernt, in denen Journalisten arbeiten. Besonders interessant war der Austauscht mit den Volontären, die bei ähnlichen Verlagen arbeiten, wie ich selbst. Dadurch eröffnet sich eine neue Perspektive auf die eigene Arbeit.
Zurück zum Wochenspiegel
Insgesamt war das Seminar anstrengend, lehrreich und gut organisiert. Alle Themen waren vorab geklärt, es gab einen Stundenplan und die Dozenten haben immer pünktlich das Programm durchgezogen. Sie waren kompetent und haben uns eine Mengen Wissen mitgegeben. Ich bin froh, dass ich dieses Seminar mitmachen konnte und wäre gerne noch länger geblieben. Vier Wochen sind nicht lang genug, um alle Bereiche des journalistischen Arbeitens kennenzulernen. Der Kurs hat uns aber das Rüstzeug für den weiteren Weg mitgegeben.
Am Samstag ging es dann wieder zurück nach Trier und damit bald wieder zur Arbeit beim Wochenspiegel in Wittlich. Der ICE von Berlin nach Köln fiel aus. Der Ersatzzug hatte Verspätung und am Ende mussten wir dann über Koblenz fahren. Da beginnt man sofort das dichte öffentliche Verkehrsnetz in Berlin zu vermissen.