

Im März verbrachten Lydia und Claus Kranz erneut drei Wochen in Recife - und hielten ihr Versprechen: das Badezimmer der Familie von Dona Cristina zu erneuern.
Schon 2024 hatten sie der Familie geholfen, den zerstörten Boden ihres Hauses wieder aufzubauen (wir berichteten). Nun folgte der nächste Schritt. "Was wir dort vorfanden, konnte man kaum als Bad bezeichnen", erzählt Claus Kranz. "Kein Wasser, kein Boden, kein Dach."
Auch dank der Unterstützung vieler WochenSpiegel-LeserInnen, die nach einem Spendenaufruf zum Gesamtergebnis von rund 2.500 Euro beitrugen, konnten Materialien gekauft und Arbeiten begonnen werden.
Zuerst wurde Wasser gesucht und eine Leitung gelegt. Dann installierten die Helfer einen Wasserbehälter auf dem Dach und eine Pumpe - in Brasiliens Favelas purer Luxus.
Unterstützt wurde das Ehepaar u.a. von Rosineides Mann, einem erfahrenen Maurer. Rosineide selbst - einst Patenkind der Familie Kranz - lebt ebenfalls in einer Favela und koordiniert die Hilfsprojekte mit großer Leidenschaft. "Das ist wunderbar", freut sich Claus Kranz. "So wissen wir ganz genau, dass jeder Cent genau dort ankommt, wo er am dringendsten benötigt wird. Ohne Rosineide wäre das alles nicht möglich."
Schon seit 1983 setzt sich die Familie Kranz für Kinder und Familien in Brasilien ein - damals begann alles mit einer einzigen Patenschaft für den kleinen Gilson.
Heute, mehr als 40 Jahre später, engagieren sich auch die eigenen Kinder von Claus und Lydia Kranz in den verschiedenen Hilfs-Projekten. Besonders bewegend: Beim letzten Besuch traf Familie Kranz Gilson wieder, wie schon sehr oft in den vergangenen Jahren. Gilson (50) ist heute ein erfolgreicher Unternehmer in Sao Paulo und Stadtabgeordneter (Vereador) in seiner Heimatstadt Triunfo. "Zu sehen, was aus ihm geworden ist, erfüllt uns schon mit Stolz", sagt "Senhor Claus", wie viele Einheimische ihn dort nennen. Fast täglich hat er Kontakt nach Brasilien, beherrscht Portugiesisch mittlerweile perfekt. Sein Fazit nach all den Jahren: "Wir bekommen mindestens genauso viel zurück, wie wir geben."
Das Wittlicher Engagement im Armenviertel Jaboatão wird weitergehen: Als Nächstes sollen die gefährlich veralteten Elektroleitungen im Haus der Familie erneuert, der Rohbau verputzt und neue Abflüsse verlegt werden. Zudem wird derzeit das Baumaterial für die Familie von Stefany finanziert. Die Schwägerin von Rosineide lebt mit vier Kindern in Tamandaré.
Wer Familie Kranz unterstützen möchte, kann sich telefonisch unter 06571/146980, per E-Mail an info@betten-kranz.de oder via WhatsApp an 0151/15614826 melden. Spendenkonto: Claus Kranz, VVR Wittlich, IBAN: DE19 5606 1472 0107 2176 40.
Auch kleine Spendenbeträge können viel bewirken und sind sehr willkommen.