Claudia Neumann

Rallye ADAC Mittelrhein: Interview mit Lokalmatador Marijan Griebel

Die Rallye ADAC Mittelrhein in Wittlich wirft ihre Schatten viraus. Der Titel- Hattrick war das Ziel des Rheinland-Pfälzers Marijan Griebel.

Marijan Griebel

Marijan Griebel

Bild: F. Gaukler

Wittlich. In einem bewährten und erfolgreichen Auto, aber mit neuem Beifahrer und der Rückkehr zum Reifenhersteller Pirelli will der aktuelle Deutsche Rallye-Meister wieder um Siege mitfahren. Auch wenn die Saison bislang nicht immer ganz nach dem Wunsch des Pfälzers lief: Für die Rallye ADAC Mittelrhein hat er sich ganz viel vorgenommen.

 

In Sulingen musstet ihr wegen eines Motorschadens auf Platz zwei liegend nach der zehnten Wertungsprüfung aufgeben. Konntet ihr das so weit analysieren, dass eine Wiederholung ausgeschlossen ist?

 

Es ist ein äußerst seltenes Problem an unserem Fahrzeug aufgetreten, das leider großen Schaden hinterlassen hat. Ausschließen kann man solche Dinge im Motorsport nie, aber ich bin sicher, dass mein Sainteloc Racing Team alles daran setzen wird, mir einen einwandfreien Citroen C3 Rally2 zur Verfügung zu stellen.

 

Das Ziel "Titelverteidigung" zu erreichen, machte dies nicht einfacher. Definierst Du die Saisonziele inzwischen neu?

 

Nein, keinesfalls. Die Saison ist nicht einmal zur Hälfte vorbei und zudem gibt es ein Streichresultat, das heißt es werden nur die sechs besten der insgesamt sieben Läufe gewertet. Daher gibt es aktuell keinen Grund, an unserem Saisonziel etwas zu ändern.

 

Wie schätzt Du Deinen Citroen C3 Rally2 ein?

 

Eine sehr schöne Seite des Rallyesports und insbesondere der Topklasse der "Rally2"-Fahrzeuge ist die Ausgeglichenheit. Ich habe eine lange und tiefe Verbundenheit mit dem Stellantis Konzern, fahre neben unserem Citroen C3 Rally2 noch einen Peugeot 208 Rally4 in Belgien und den Opel Corsa-E. Von daher kam bei der Fahrzeugauswahl für mich nur dieses Auto in Frage. Dass der Citroen C3 Rally2 ein Siegerauto ist, habe ich glaube ich letzte Saison schon bewiesen.

 

Auch den Reifenpartner hast Du gewechselt, Du setzt wieder auf Pirelli, mit denen Du 2017 U28-Europameister wurdest. War die Umstellung schwierig?

 

Nein, im Prinzip nicht. Im Detail gibt es kleinere Unterschiede, aber beide von den Topfahrern genutzten Reifenmarken bieten gutes Material. Bei einem Testtag vor der Saison konnte ich mich an die neuen Pneus gewöhnen, seitdem ist das kein Problem.

 

Ist es etwas Besonderes, in Deiner rheinland-pfälzischen Heimat in einem so wichtigen Rennen starten zu dürfen?

 

In der Heimat zu fahren ist immer etwas Besonderes. Oftmals bedeutet es auch etwas mehr Stress, weil man Partner und Gäste zum Event einlädt, mehr Termine hat, usw. Sobald man dann jedoch im Auto sitzt ist alles wie verflogen und man kann sich ganz auf die Kernaufgabe, das schnelle Fahren, konzentrieren. Ich hatte ja schon einige Heimspiele (z.B. im Rahmen der ADAC Rallye Deutschland), aber auf die erste Ausgabe der ADAC Rallye Mittelrhein freue ich mich besonders.

 

Der Beifahrer in einem Rallyeauto ist ja eigentlich kein Beifahrer, sondern wichtiger Bestandteil des Teams. Seit dieser Saison navigiert Dich Tobias Braun aus Maikammer durch die Wertungsprüfungen. Wie gut passt ihr schon zusammen?

 

Wir sind bereits 2020 zusammen in der Europameisterschaft gefahren und haben 2021 eine Menge Entwicklungstests und mehrere Rallyes in Frankreich mit dem vollelektrischen Opel Corsa-E bestritten. Von daher war es zwar ein Wechsel des Beifahrers für die Deutsche Meisterschaft, keinesfalls aber eine völlig neue Komponente. Wir arbeiten gewohnt gut zusammen und streben auch über die Saison 2022 hinaus eine weitere Zusammenarbeit an.

 

Als Rheinland-Pfälzer könnt Ihr Euch der Unterstützung vieler Fans an der Strecke sicher sein. Was habt Ihr Euch für dieses Wochenende vorgenommen?

 

Wir hoffen, den Fans generell eine gute Show im Rahmen einer tollen Veranstaltung bieten zu können und wollen am Samstagabend ganz oben auf dem Siegerpodest stehen.

 

 

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