

Pionierarbeit und eine kleine musikalische »Revolution«: Johannes Born gefällt der Begriff »Blasmusik« nicht. »(Symphonische) Bläsermusik« trifft es für ihn da eher. Und der Musiker, Dirigent und Lehrer hat Großes vor. Gemeinsam mit den vier Musikvereinen aus Eckfeld, Niederöfflingen, Immerath und der Musikspielgemeinschaft Laufeld-Plein plant er eine Premiere, die in diesen Tagen mit der ersten, gemeinsamen Probe beginnt und mit einem großen Konzert am 27. April 2024 endet. Ein innovatives, nachhaltiges Benefizprojekt in ganz neuem Format. »Eine eigens in Auftrag gegebene Komposition wird der Höhepunkt des Konzertabends sein,« erklärt der 34-Jährige seine Idee, die u.a. auch dafür sorgen soll, dem Nachwuchsmangel in den Vereinen entgegen zu wirken. Der Projekt-Name: »Eifelliebe - das Konzert«.
Johannes Born geht es um die Musik. Lange spielte der im Fach »Klassisches Saxophone« in Luxembourg mit dem Diplom »1. Preis« Ausgebildete bei den Eifelphilharmonikern unter der Leitung seines Mentors Stefan Kollmann. Seit sechs Jahren hat er den Taktstock auch selbst in der Hand.
Und mit dem will der 34-Jährige in nächsten Monaten einen 105-köpfigen Klangkörper leiten, der aus den Musikvereinen Eckfeld, Niederöfflingen, Immerath und Laufeld-Plein besteht und der eine besondere Literatur erlaubt. Seit April steckt das Benefizprojekt in der Projektierung. Die erste Kennenlernprobe steht am 16. September im Kalender. Und darauf freuen sich alle. »Eifelliebe« hat Johannes Born sein Vorhaben genannt und der Name ist Programm: »Wir wollen die Eifel musikalisch in Szene setzen und auch zeigen, was symphonische Bläsermusik alles kann,« erklärt er.
Vier Vereine - vier Elemente: Wasser, Feuer, Erde und Luft werden eine zentrale Rolle in der Programmation spielen. Es sind Stücke wie »Music For Happiness« von Gerald Oswald, »Earthdance« (Michael Sweeny) oder die Rhapsody »Irish Castle« von Kurt Gäble - adaptiert zu einer Hommage an die Manderscheider Burgen - , die einen ganz besonderen Musikgenuss versprechen. Johannes Born ist sicher: »Diese Klänge werden den Zuhörern ein Lächeln auf die Lippen zaubern.« Das erfrischend andere Konzert-Konzept steht schon, ein modernes Konzertheft dazu ist in Planung. »Nur ein passender Moderator fehlt noch,« schmunzelt Born. »Aber der wird sich finden. Notenmaterial für rund 3.700 Euro haben wir bereits angeschafft.«
Aber das ist noch nicht alles. Denn inklusive der Workshops mit qualifizierten Dozenten, zwei Probe-Wochenenden und sonstigen Konzertkosten sowie der Auftrags-Komposition, die Rainer Serve aus Bitburg übernimmt, sind für die Doppelpremiere Kosten von rund 20.000 Euro kalkuliert. »13.300 Euro sind bereits durch Sponsering gedeckt,« freut sich Born und bedankt sich dafür besonders bei den Stiftungen der Sparkassen und Volksbanken sowie Jeske & Heckelmann aus Wittlich, die die Kopierkosten für die Noten und das kleine Eifelliebe-Booklet übernommen haben. Das restliche Geld soll u.a. durch Notenpatenschaften zusammenkommen, die Interessierte bereits für kleines Geld übernehmen können. »Und dann hoffen wir natürlich noch auf weitere Unterstützer, damit der Erlös des Abends sozialen Zwecken zur Verfügung gestellt werden kann,« sagt Johannes Born.
Mit einer ähnlichen Konzeption hat der Lehrer bereits vor zwei Jahren das Benefizkonzert mit Bläserklassen und dem Pianisten Enrico Noel Czmorek an der IGS Salmtal zugunsten der Flutopfer erfolgreich über die Bühne gebracht. Der Erlös des Konzertabends in Laufeld geht an die vier Musikvereine, die das Geld einem jeweils ausgesuchten Benefizprojekt zur Verfügung stellen werden. Ebenfalls durch vier geteilt wird der Organisationsaufwand. Aus jedem Verein arbeiten mindestens drei Musiker mit. »Wir müssen näher zusammenrücken und aufhören, zu klein zu denken«, unterstreicht Born die Intention. Sich zu vernetzen, werde auch in der Musikwelt in zukunft immer wichtiger. »Die neu angeschaffte Literatur zum Beispiel können die Vereine auch später mit weniger Musikern alleine spielen.« Die Schirmherrschaft zum Projekt »Eifelliebe« hat Landrat Gregor Eibes übernommen. Über den aktuellen Fortschritt informiert bald auch eine Instagram-Seite (#eifelliebe 2024).
Das Projekt