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Solidarität trifft Initiative

Kundgebungen, Menschenketten, Mahnwachen, Sammel- und Hilfsaktionen: Der Krieg in der Ukraine hat im Kreis Bernkastel-Wittlich Fassungslosigkeit, aber auch eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst.

Ganz praktisch wollen die Menschen helfen. So wie die Wittlicher Pfadfinderschaft St. Georg. Beim Telefonat  kann es Julius Liebenehm kaum fassen: Gute 130 Umzugskartons voll mit Hilfsgütern - vor allem Hygieneartikel, Konserven, Wasser und Medikamente - konnten die Pfadfinder am vergangenen Wochenende dank der vielen Sachspenden aus der Bevölkerung im Pfadfinderhaus Wengerohr für die Ukraine randvoll machen. Zusätzlich wurde während des Marktwochenendes in Wittlich Kuchen verkauft: 2.200 Euro sind der stolze Erlös. "Dazu kommt eine Spende der Lüxemer Frauen über 500 Euro. Für dieses Geld haben wir Babynahrung eingekauft", freut sich Julius Liebenehm.
 
Der 19-Jährige hat gerade sein Abitur in der Tasche und gehört bei den St. Rochus Pfadfindern den Rovern an. Als er vom Ukraine-Krieg hört, steht für ihn schnell fest: "Hier wollen wir helfen!" Er recherchiert im Internet und wird auf Sammelaktionen in der Region aufmerksam, die inzwischen bereits in die Ukraine unterwegs ist. Innerhalb kürzester Zeit stellen die Pfadfinder eine eigene Kampagne auf die Beine, posten sie in den sozialen Medien und erfahren einen enormen Zuspruch. Julius Liebenehm: "Trotz der Flutkatastrophe, bei der sich schon so viele Menschen engagiert haben, reißt die Hilfsbereitschaft nicht ab, die Solidarität ist riesig. Ein großes Dankeschön an alle, die unsere Aktion mit Sach- und Geldspenden unterstützt haben."
 
Die Hilfsgüter werden nun mit der Spedition Bucher in den Süden der Ukraine, nach Odessa, gebracht. 1000 Euro der Spendensumme leiten die Pfadfinder an die CSD-Aktivisten weiter, die sich in der Ukraine in akuter Lebensgefahr befinden. Um zu gewährleisten, dass weitere Gelder direkt den notleidenden Menschen zu Gute kommen, haben sie den DPSG Bundesverband gebeten, einen direkten Kontakt zu den Helfenden vor Ort herzustellen. "Weitere Hilfsaktionen haben wir schon in der Planung," kündigt Julius Liebenehm an.


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