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+++ Update +++ Großbrand in Kröv: Zwei Verletzte, 21 Personen evakuiert

Kröv (ks/red). Nach dem verheerenden Großbrand in der Nacht auf Mittwoch, 8. Oktober, sind die Löscharbeiten beendet. Jetzt wird das Ausmaß der Verwüstung deutlich.

Ein verheerender Großbrand hat in der Nacht zum Mittwoch, 8. Oktober, die Ortslage Kröv in Atem gehalten. Um exakt 3.08 Uhr heulten die Sirenen in Kröv und den umliegenden Gemeinden auf. Binnen Minuten rückten zahlreiche Feuerwehren aus der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach und dem gesamten Landkreis Bernkastel-Wittlich zu einem gemeldeten Gebäudebrand. Das Einsatzstichwort lautete „Brand 3“ – die höchste Alarmstufe für die Region.

Als die ersten Einsatzkräfte an der Brandstelle eintrafen, stand das betroffene Gebäude bereits in Vollbrand. Rasch stellte sich heraus, dass es sich dabei um eine als Lagerhalle genutzte Scheune handelte. Die Flammen schlugen meterhoch in den Nachthimmel und drohten, auf angrenzende Wohnhäuser überzugreifen. Durch die enge Bauweise der Ortslage bestand akute Gefahr für weitere Gebäude.
Trotz der dramatischen Szenerie konnte die Feuerwehr Entwarnung geben: Personen befanden sich nicht mehr in der brennenden Halle, als die ersten Löschmannschaften eintrafen. Zwei Anwohner erlitten jedoch leichte Rauchgasvergiftungen und wurden zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht.


Evakuierung und Betreuung der Anwohner

Aufgrund der starken Rauchentwicklung und der drohenden Brandausweitung mussten 21 Personen aus benachbarten Ferienwohnungen in Sicherheit gebracht werden. Für ihre Unterbringung und Betreuung wurde die Schnelleinsatzgruppe (SEG) des Katastrophenschutzes Bernkastel-Wittlich alarmiert. Diese setzte sich aus Kräften des Deutschen Roten Kreuzes und des Malteser Hilfsdienstes zusammen.
In der Weinbrunnenhalle in Kröv richteten die Helfer eine provisorische Betreuungsstelle ein, wo die Evakuierten während der gesamten Einsatzdauer versorgt wurden. Erst nach mehreren Stunden, als keine Gefahr mehr bestand, konnten die Betroffenen zurückkehren.


Löscheinsatz dauerte über acht Stunden

Zahlreiche Feuerwehreinheiten aus dem gesamten Kreisgebiet waren im Einsatz, unterstützt von der Führungsstaffel, dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst, der Rufbereitschaft des DRK und MHD sowie einem Baufachberater des Technischen Hilfswerks.

Da sich das Feuer im Verlauf auf zwei angrenzende Wohnhäuser ausbreitete, mussten die Einsatzkräfte parallel Außen- und Innenangriffe koordinieren. Mit mehreren Strahlrohren, zwei Drehleitern und Atemschutztrupps kämpften sie gegen die Flammen. Um die Wasserversorgung sicherzustellen, wurden Schlauchleitungen von der Mosel zur Brandstelle verlegt. Erst nach rund acht Stunden war der Brand vollständig gelöscht. Die ausgebrannte Lagerhalle wurde anschließend mit Schaum geflutet, um letzte Glutnester zu ersticken.

Am Tag nach dem Brand zeigte sich das ganze Ausmaß der Zerstörung: Die Halle ist vollständig ausgebrannt das Dach größtenteils eingestürzt. Auch die beiden angrenzenden Wohngebäude weisen erhebliche Brandschäden auf. Das Areal wurde weiträumig abgesperrt. Ein Absperrzaun mit dem Hinweis „Tatortbereich – Betreten verboten“ und einem amtlichen Siegel weist auf die laufenden Ermittlungen der Kriminalpolizei hin. Wie es zu dem Feuer kam, ist derzeit noch unklar. Die Brandermittler haben ihre Arbeit aufgenommen, um die Ursache zu klären.


Verkehrschaos an der Mosel

Für die Dauer des Einsatzes musste die Bundesstraße 53, die durch Kröv führt, vollständig gesperrt werden. Der morgendliche Berufsverkehr kam zeitweise zum Erliegen, Umleitungen wurden eingerichtet.
Am Donnerstag lag noch immer der beißende Geruch von Rauch über der Moselgemeinde. Dennoch überwiegt die Erleichterung: Dank des schnellen und koordinierten Handelns der Einsatzkräfte konnte eine noch größere Katastrophe verhindert werden.

Text: Kevin Schößler

 


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