Kinder lieben Videospiele. Wochenspiegel-Volontärin Juliane Urban (30) auch. Hier sind ihre Tipps für lange Winterabende und was man zu Weihnachten schenken kann.
Videospiele sind für mich ein faszinierendes Medium. Sie geben mir die Möglichkeit, eine Geschichte in meinem eigenen Tempo zu erleben, sie aktiv zu gestalten und bestenfalls mit Freunden zu teilen. Doch wie bei Filmen ist es eine ganz eigene Welt mit Kulttiteln, Kassenschlagern und Altersbeschränkungen. Gerade Eltern verunsichert das und sie wissen nicht immer, was für Kinder geeignet ist. Damit es Ihnen nicht so geht, stelle ich ein paar kinderfreundliche Titel vor.
Spielend lernen
Wer ein Spiel (Game) schenken möchte, sollte zunächst wissen, ob das Kind sich einen bestimmten Titel wünscht. Anschließend lohnt sich ein Blick auf die Altersangabe der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) auf der Verpackung. Ist das Kind jünger, sollten Sie über eine Alternative nachdenken. Spiele für kleinere Kinder finden sich beispielsweise unter den Preisträgern des Deutschen Kindersoftwarepreises oder des Deutschen Computerspielpreises.
Auch auf der Internetplattform Steam kann man Spiele gezielt suchen, kaufen und in einer digitalen Bibliothek aufbewahren. Suchen Sie zum Beispiel nach »Color by Numbers«. Ein interaktives Malbuch mit einfachen Matheaufgaben. Auch »Ludwig« (lt. Hersteller ab 11 Jahren), welches Grundzüge der Physik lehrt, ist für Kinder geeignet. Möchten Sie etwas schenken, dass keine schulischen Inhalte vermittelt, rate ich zu Klassikern wie »Kirby« (ab 0/6 Jahren), »Super Mario« (ab 0/6 Jahren) oder der »Pokémon«-Reihe. Kürzlich erschienen sind »Let‘s Go Pikachu!/Evoli!« (ab 0 Jahren) für die Nintendo Switch. Mit der liebevollen Gestaltung der kleinen Monster und der simplen Spielmechanik sind die Titel heute bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt. Hier kann man ohne Bedenken zugreifen. Wer sich dennoch unsicher ist, kann youtube.com besuchen. »Let’s Plays« ermöglichen einen Einblick in nahezu jedes Game. Wer etwas sucht, dass man an den Festtagen als Familie erleben kann, der ist mit dem aktuellen »Super Mario Party« (ab 0 Jahren) oder Klassikern wie dem Rennspiel »Mario Kart« (ab 0 Jahren) bestens bedient. Diese haben echten Kultstatus und sorgen immer für gelungene Familienabende – unabhängig vom Alter.
Für Teamplayer
Für mich besonders empfehlenswert: die »Lego«-Spiele. Es gibt sie zu unterschiedlichen Themengebieten wie »Star Wars«, »Marvel« oder dem aktuellen »DC Supervillains« (ab 12 Jahren). Die Titel besitzen keinen allzu hohen Schwierigkeitsgrad, sind lustig und fördern die Teamarbeit. Wer weniger Geld ausgeben möchte, kann auf ältere Versionen, wie die »Lego Harry Potter Collection« (ab 6 Jahren), zurückgreifen. Ähnlich ist auch »Little Big Planet« (ab 6 Jahren) für die Play Station. Besonders die Möglichkeit, eigene Welten zu entwerfen und im Internet zu teilen, bringt die Kreativität in Gang. Außerdem beliebt sind Sportspiele. Hier finden sich jedes Jahr aktuelle Editionen, wie »Fifa 19« (ab 0 Jahren). Oder Sie trainieren das Weihnachtsessen gleich wieder ab und schwingen mit »Just Dance 2019« das Tanzbein. Positiv finde ich hier, dass ein Kinder-Modus integriert ist, der leichte Tanzchoreographien beinhaltet.
Und wer noch ein Geschenk auf den letzten Drücker sucht: auch Gutscheine bieten sich an. Diese gibt es u. a. für Steam und den PlayStation Store. Wichtig: Alleine und ohne Aufsicht sollten Kinder nicht in den digitalen Läden unterwegs sein. Hier sind auch Games für Erwachsene erhältlich und eine Alterskontrolle wie im Handel gibt es oftmals nicht.
Mein Tipp: »Child of Light«
Man schlüpft in die Rolle von Prinzessin Aurora, die die Sonne, den Mond und die Sterne zurückbringen muss, welche gefangen gehalten werden. Das Spiel überzeugt mit einfach und dennoch strategischen Kämpfen und einer märchenhaften Atmosphäre in Aquarell-Optik. Es kann allein und zu zweit gespielt werden und ist ab 6 Jahren freigegeben (ich empfehle ab 10 Jahren). Kürzlich ist es für die Switch neu aufgelegt worden und nun für die meisten Systeme erhältlich.
(red.)