Katharina Bungarten

Stolpersteine: Weitere Verlegungen im Kreis geplant

»Zeit heilt alle Wunden« - ein Sprichwort, dass auf das Projekt »Stolpersteine« keineswegs zutrifft. Genau im Gegenteil: Pflastersteingroße Würfel aus Messing sollen an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes erinnern und verhindern, dass sie in Vergessenheit geraten.

An manchen Orten im Kreisgebiet »stolpert« man über sie: die Stolpersteine. 1995 wurde das Projekt von dem Berliner Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufen und soll die Erinnerung an die Opfer des Dritten Reiches lebendig halten.  »Stolpern« sollen wir deswegen nicht mit den Füßen, sondern mit dem Herzen. Das Wort meint in diesem Fall »stutzen«: stehen bleiben und nachdenken. Auch wenn bereits mehr als 70 Jahre seit Hitlers Gräueltaten vergangen sind - die Erinnerung soll nicht verblassen, damit wir auch heute noch Lehren aus unserer Geschichte ziehen können. Denn die Solidarität, die wir üben, und die Verantwortung, die wir fühlen, finden unter anderem ihren Grund in diesen unmenschlichen Taten. Auch 2016 sollen weitere Stolpersteine in Cochem und Umgebung verlegt werden: Am Donnerstag, 23. Juni, sind rund 25 Verlegungen in Cochem, Bullay, Bad Bertrich und Pünderich geplant. Für die Stadt Cochem werden es die ersten acht Stolpersteinverlegungen. Vier davon werden der Familie des damaligen Kantors Paul Götzoff gewidmet. Während diesem nach seiner Entlassung aus dem KZ Dachau die Flucht nach Palästina gelang, ebenso wie später seinem Sohn Arko, konnten seine Frau Rosa und die 15-jährige Tochter Senta Deutschland nicht mehr verlassen. Sie wurden nach Lodz deportiert und in Chelmno ermordet. Die beiden Töchter von Arko Götzoff sind ebenfalls zur Stolpersteinverlegung eingeladen. Bericht folgt!


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