Simone Wunder

Zarte Entspannung am Arbeitsmarkt

Die Agentur für Arbeit legt den Arbeitsmarktbericht für Mai vor. (Symbolfoto)

Die Agentur für Arbeit legt den Arbeitsmarktbericht für Mai vor. (Symbolfoto)

Bild: Agentur für Arbeit

Cochem-Zell. Die Arbeitslosigkeit ist im Kreis Cochem-Zell im Mai erneut gesunken: Die Arbeitsagentur Koblenz-Mayen zählt zum Monatsende 1.186 arbeitslose Menschen – 61 weniger als vor einem Monat und 119 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,4 Prozent und damit um 0,2 Punkte niedriger als im April. Im Mai 2024 lag sie noch bei 3,1 Prozent.
„Die Arbeitsmarktsituation an der Mosel bewegt sich im Vergleich zu den Nachbarregionen weiterhin auf einem niedrigen Niveau“, berichtet Thomas Becker, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. „Das liegt unter anderem daran, dass die Region stark touristisch und damit vom Saisongeschäft geprägt ist. Trotzdem sehen wir im Vergleich zum Vorjahr, dass auch der Kreis Cochem-Zell von den weltpolitischen Entwicklungen sowie den strukturellen Veränderungen beeinflusst wird.“
 Das zeige sich auch in der Anzahl der vorliegenden Stellenangebote, die vor einem Jahr noch deutlich höher lag: Dem Arbeitgeberservice der Agentur wurden innerhalb der letzten vier Wochen 81 neue Stellen dem COC-Kreis gemeldet. Damit liegen der Agentur derzeit 508 Stellenangebote aus der Region vor. Zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr waren es noch 610.
„Die regionalen Unternehmen sind zurückhaltend bei der Neuausschreibung von Stellen. Die politische und wirtschaftliche Lage, in Deutschland, aber auch weltweit, ist nun schon seit einer Weile aus dem Gleichgewicht geraten. Die Androhung von Handelszöllen, internationale Konflikte und Kriege beeinflussen auch den Arbeitsmarkt vor Ort. Arbeitgeber warten länger ab, bevor sie sich um die Nachbesetzung von Stellen bemühen oder gar neue ausschreiben“, erläutert Becker.
Eine andere Entwicklung ist bei den Berufsausbildungsstellen zu beobachten. 336 Lehrstellen wurden der Arbeitsagentur in diesem Jahr von der Mosel gemeldet – 28 mehr als im Vorjahr. Davon sind drei Monate vor Beginn der meisten Ausbildungsverhältnisse noch 188 Stellen unbesetzt. Zeitgleich suchen noch 113 der ursprünglich gemeldeten 279 Bewerberinnen und Bewerber einen Ausbildungsplatz.
Ein weiterer Grund für die unterschiedliche Entwicklung sei, dass die Transformation des Arbeitsmarktes durch Einflüsse wie Digitalisierung und künstliche Intelligenz voranschreite, so Becker. „Gerade im Helferbereich werden Tätigkeiten zunehmend automatisiert, Berufe verändern sich oder werden durch neue ersetzt.“ Umso wichtiger sei es deshalb für Betriebe und Beschäftigte, auf eine fundierte Ausbildung und Qualifizierung auch im Berufsleben zu setzen. „Der Arbeitsmarkt befindet sich in einem Umbruch. Zwar ist die Arbeitslosenquote in der jüngsten Vergangenheit gestiegen, gleichzeitig werden aber Fachkräfte in vielen Bereichen dringend benötigt. Weil die Berufe sich verändern, ist Weiterbildung wichtig, um mit den schnelllebigen Entwicklungen mitzuhalten.“
Die Arbeitsagentur biete deshalb auch für Beschäftigte und Unternehmen Beratungsangebote zu Qualifizierung und den Veränderungen des Arbeitsmarktes. „Die Berufsberaterinnen und -berater im Erwerbsleben unterstützen gemeinsam mit Spezialisten aus dem Arbeitgeberservice dabei, passende Weiterbildungsangebote zu finden“, so Becker.
 
Kontakt zur Berufsberatung im Erwerbsleben: 0261 – 405 555
Kontakt zum Arbeitgeberservice: 0800 – 4 5555 20

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