

Als der richtige Standort hoch oben auf dem Gerüst gefunden ist, legt David Esch los. Der städtische Bauleiter hat den Richtspruch selbst gereimt. Zwar mischt sich bei dem Dreiborner sein Drommerter Dialekt hinein, doch kommen seine Zeilen bestens an – bei Kameraden, Gästen sowie zahlreichen Vertretern aus Rat und Verwaltung. Kein Wunder, schließlich hat Esch Humor eingebaut: »Jet Neues moss her hatt ihr Männ jesaht / un dat demm Börjermeester vüürjebraat. Vüür de Feuerwehr es nüüs zo düür / hurd ich us demm Börjermeester senger Düür.«
Apropos »düür«: Das neue Feuerwehrgerätehaus in Bleibuir wird inklusive Außenanlagen rund 3,5 bis 4 Millionen Euro kosten. Für Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick ist das gut investiertes Geld: »Eine schlagkräftige Feuerwehr braucht ein modernes, funktionales Gerätehaus. Der alte Standort war nach der Flut nicht mehr tragbar – insofern war es eine richtige und wichtige Entscheidung, hier bei Lückerath auf einem städtischen Grundstück neu zu bauen.«
Schick erinnerte: »Früher haben die Kameraden das Material bekommen und das Gerätehaus in Eigenleistung errichtet. Diese Zeiten sind vorbei. Heute gelten strengere Anforderungen – ob von Berufsgenossenschaft oder Feuerwehrunfallkasse. Das macht alles teurer, ist aber notwendig, damit unsere Feuerwehrleute sicher und gut ausgebildet ihrer Aufgabe nachkommen können.«
Guido Esser, Löschgruppenführer in Bleibuir, betonte die Bedeutung des Neubaus für seine Einheit: »Natürlich hätte man sich manchmal einen anderen Weg gewünscht, aber am Ende zählt, dass Schlagkraft und Einsatzfähigkeit gesichert sind. Mit diesem Neubau haben wir die besten Voraussetzungen.«
Er dankte besonders Bauleiter David Esch, der das Projekt von Anfang an begleitet hat. Vor den Augen aller Gäste drückte er ihn im Gerätehaus an sich – eine herzliche Geste nach intensiven Monaten der Zusammenarbeit. »David hat einen tollen Job gemacht, er musste viel einstecken und manches dicke Fell haben. Aber er hat das Ganze mit großem Engagement und Herzblut vorangebracht«, so Esser. Das Lob von Feuerwehrchef und Bürgermeister tat Esch sichtlich gut. Mit Blick auf die moderne Ausstattung fügte Esser hinzu: »Das macht die Arbeit nicht nur leichter, sondern auch attraktiver – gerade für die Jugendfeuerwehr.« Diese zählt derzeit neun Mitglieder, ein Bleibuirer Kind ist zudem in der Kinderfeuerwehr aktiv. Nachwuchsarbeit sei für die rund 30 Mitglieder starke Truppe ein zentrales Thema. »Auch deshalb sind wir so dankbar, dass die Stadt uns hier so gut aufstellt«, betonte Esser. Er blickte beim Richtfest auch nach vorn: Wenn kein strenger Winter die Außenarbeiten verzögert, könne der Einzug im Frühjahr erfolgen. »Die Ausbaugewerke sind alle vergeben – vom Estrich über Elektrik, Heizung und Sanitär bis hin zu Fliesen, Türen und Malerarbeiten«, sagte er.
Ein zusätzlicher Vorteil: Das parallel entstehende Gerätehaus in Kommern folgt zeitlich sechs bis acht Wochen später. »Etwa drei Viertel der Firmen haben beide Aufträge erhalten. Sie schließen hier in Bleibuir ab und gehen dann direkt nach Kommern über«, erklärte Esch, der seinen Richtspruch mit folgenden Zeilen beendete: „Vell Männ un Vraue hann he jebrackt, un nu hammer et at baal jepackt. D’r Herrjott on dä Florian, die kicken sich dat he joht aan. Op die zwei un all die, die hück jekomme senn, stuusse mer jetzt aan, dat he baal de Feuerwehr vaare kaan.“



