Das neue Zuhause macht sehr gute Fortschritte
„Es ist nicht vorbei, das vergisst man nie“, sagt Luise Eßer aus Roitzheim wenige Tage vor dem zweiten Jahrestag der Flutkatastrophe, die sie und ihren Mann Hans-Josef sowie ihre ganze Familie sehr hart getroffen hat. Die Erft, die vor ihrem Haus fließt, stieg in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 auf un- glaubliche 4,80 Meter an und hinterließ an ihrem alten Haus so gravieren- de Schäden, dass es im März 2022 abgerissen werden musste. Doch es gibt auch einen Lichtblick: Schon im Oktober könnte ihr neues Haus, das an gleicher Stelle errichtet wird, bezugsfertig sein.
„Wir liegen sehr gut im Zeitplan, im Oktober könnten wir mit dem Endausbau fertig sein. Wir sind gerade mit dem Innenputz fertig geworden“, ist Horst Becker von „Aktivbau Becker“ mit dem Fortgang der Arbeiten sehr zufrieden.
Errichtet wird das neue Heim vom Eifeler Bauteam. Den Kontakt stellten dabei Menschen aus Bergheim bei Mechernich her, die nach der Flut bei der Familie Esser vorbeikamen, anpackten und halfen. „Sie erkundigen sich auch heute nach dem Fortgang der Bauarbeiten“, schmunzelt Luise Eßer. Dieser Fortgang kann sich sehen lassen: Seit dem letzten Besuch im März hat sich eine Menge getan.
Horst Becker: „Das Dach ist drauf, Mitte Mai sind die Fenster eingebaut worden und wir konnten dann sehr zügig zum Innenausbau übergehen.“ Die Elektroinstallation, Heizung und Sanitär konnten relativ schnell erledigt werden. Der flotte Baufortschritt hat, nach Auskunft von Uwe Philipps vom Mobauplus Bauzentrum Schumacher in Kall, auch seinen Grund darin, dass sich „die aktuellen Lieferzeiten von Baustoffen in den letzten Monaten deutlich entspannt haben. Das Gros an Material ist direkt lieferbar.“ Probleme gebe es lediglich dort, wo es um technische Komponenten geht, also Heizung und Photovoltaik.
„Bei der Heizungsanlage haben wir die Besonderheit, dass wir eine Luftwärmepumpe nutzen, die in Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage betrieben wird“, so Horst Becker. Zudem hat die Firma „Martin Hilgers Elektrotechnik“ aus Marmagen einen Solarspeicher eingebaut, der mit einer Notstromvorrichtung versehen ist, die bei Stromausfall den Weiterbetrieb wichtiger elektrischer Komponenten gewährleistet. „Nicht nur nach der Flut, auch nach der Energiekrise als Folge des Kriegs in der Ukraine installieren wir solche Speicher immer öfter. Sie erlauben es auch, den selbst produzierten Strom direkt zu nutzen“, so Martin Hilgers.
„Diese Kombination ist relativ neu. Wir haben so etwas das erste Mal gemacht“, weist Horst Becker daraufhin, damit auch einen besonderen Wunsch der Familie Eßer erfüllt zu haben. So können im Notfall etwa die elektrischen Jalousien bedient werden, so dass man problemlos ins Freie gelangen kann, wenn etwas passiert.
Die Bauherren jedenfalls sind mit der Arbeit, die das Eifeler Bauteam bisher geleistet hat, hochzufrieden. „Die arbeiten sehr sauber, alles geht Hand in Hand. Ich habe bisher noch keinen einzigen unfreundlichen Handwerker hier erlebt“, lobt Luise Eßer.
Weitere Informationen unter www.aktivbau-becker.de
Teil 1 der Geschichte findet man hier: https://www.wochenspiegellive.de/themen/thema/bauen-wohnen/artikel/nach-der-flut-zurueck-in-die-eigenen-vier-waende

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