Wer wird neuer Bürgermeister in der Stadt Schleiden? Bislang gab es offiziell noch keinen Kandidaten. Doch nun meldete sich Michael Stadler zu Wort und sagte: »Ich stelle mich zur Wahl.«
In der Schleidener Politik ist Michael Stadler bislang unbekannt. Was nicht weiter verwunderlich ist, denn er kommt aus der Marketingsbranche und wohnt erst seit einiger Zeit mit seinem Lebensgefährten in Schöneseiffen. An seiner Stimme merkt man gleich, dass seine Wiege nicht in der Eifel stand. »Ich komme«, schmunzelt der 39-Jährige, »aus dem tiefsten Bayern, bin in der Nähe von Passau aufgewachsen.« Seine Oma habe immer gesagt, entweder werde »der Michi Priester, Teppichverkäufer oder Bürgermeister«. Letzteres strebt er nun an.
Frischer Wind soll in Schleiden wehen
»Beruflich«, räumt Michael Stadler ein, »komme ich aus einer ganz anderen Ecke.« Er war bislang in Sachen Online-Games unterwegs und Geschäftsführer der bekannten Firma »Gamigo AG«. Diesen Betrieb mit rund 100 Mitarbeitern leitete er. Mit seinem Umzug in die Eifel wollte sich Stadler auch beruflich neu orientieren und gründete gemeinsam mit einem Kompagnon ein gut laufendes Softwareunternehmen. »Frischer Wind nicht ‚nur‘ für Schleiden« - mit diesem Slogan will Stadler, der als unabhängiger Kandidat derzeit die notwendigen Unterstützerstimmen sammelt, in den anstehenden Wahlkampf gehen. Punkte, die er auf der Agenda stehen hat, sind die Abgabenentlastung der Bürger, die Wiedereinführung der Ortsvorsteher, der Ausbau des Tourismus und die Stärkung der Kaufkraft, Jugend und Bildung sowie die Einbindung der Senioren in das alltägliche Leben.
Parteien in der Findungsphase
»Ich gehe davon aus, dass wir einen Kandidaten haben«, sagt Jochen Kupp, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes. Aber die Sache sei halt noch nicht spruchreif. Er gehe jedoch davon aus, den CDU-Kandidaten bald präsentieren zu können. »Das wird sicherlich für manche eine Überraschung sein«, glaubt Kupp. Anschließend werde man sich mit den übrigen Parteien über eine mögliche Zusammenarbeit unterhalten. Wie es aussieht, könnte alleine die CDU einen Kandidaten ins Rennen schicken. Sowohl Rolf Hörnchen von der FDP, Bettina Wagner von der SPD sowie Klaus Ranglack von der UWV erklärten auf Nachfrage, derzeit keinen Kandidaten in Aussicht zu haben.
Die Wahl
- Anfang des Jahres hatte der amtierende Schleidener Bürgermeister Udo Meister (FDP) mitgeteilt, nicht mehr erneut für das Amt kandidieren zu wollen.
- Der neue Kandidat wird bis zum Jahr 2025 gewählt. Die Amtszeit dauert sieben Jahre.
- Gewählt wird in Schleiden am Sonntag, 4. November. Sollte eine Stichwahl notwendig werden, dann findet diese am 18. November statt.