Der Name »Graf« ist wieder präsent
Damit werden die gebürtigen Euskirchener Geschwister Willi und Anneliese Graf geehrt.
Willi Graf (1918-1943) wurde als Mitglied der Widerstandsbewegung »Weiße Rose« von den Nationalsozialisten hingerichtet. Seine Schwester Anneliese (1921-2009, später Anneliese Knoop-Graf) setzte sich zeitlebens dafür ein, die Geschichte und die Werte ihres Bruders und der Weißen Rose an die kommenden Generationen weiterzugeben.
»Willi Graf ist eine ganz herausragende Persönlichkeit, und das bei weitem nicht nur für Euskirchen. Die Stadt ist sehr stolz, ihm und seiner Schwester mit dieser Umbenennung Anerkennung und Hochachtung zollen zu dürfen. Dass eine Realschule bis Mitte der 2010er Jahre den Namen von Willi Graf trug, hat dazu geführt, dass man sich gerade als junger Mensch, irgendwann gefragt hat, welche Person, welches Schicksal dahintersteckt«, erinnerte sich Bürgermeister Sacha Reichelt bei seiner Ansprache.
Der Bürgermeister betonte, dass es ein starkes Zeichen der Schule sei, sich zum Namen und damit den Werten der Geschwister Graf zu bekennen.
Schulleiter Thomas Müller blickte in seiner Ansprache darauf, welche Werte die Schulen aus dem Leben der Grafs ziehen können und wie die Schulen diese wichtigen Werte vermitteln können.
»Dieser Tag ist einer der bedeutendsten in meinem bisherigen schulischen Leben«, betonte Müller zum Abschluss seiner Ansprache. Im Anschluss lasen zwei Schülerinnen der Gesamtschule berührende Passagen aus den Briefen und Aufzeichnungen von Anneliese und Willi Graf.
»Diese beiden Menschen können uns alle in der heutigen Zeit wahrlich als Vorbilder dienen«, betonte Norbert Michels, der Geschäftsführer des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Köln.
Der Diözesanrat hatte als besonderes Geschenk für die Schule eine Tafel gestiftet. Der große Abschluss der Umbenennungsfeier war dann auch die Enthüllung dieser Informationstafel auf dem Schulhof. Darauf wird das Schicksal der Geschwister Graf sowie ihre Haltung und ihr Wirken erläutert.
»Es wäre schön, wenn Sie alle Flagge zeigen für Demokratie und Menschenwürde und sich für diese auch einsetzen im tagtäglichen Leben«, so formulierte Michels seine Hoffnung über die Wirkung dieser Tafeln auf die Anwesenden.
Umrahmt wurden die feierliche Veranstaltung von Musik eines Chores aus Schülerinnen und Schülern, Eltern und dem Kollegium der Gesamtschule.