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Der Weg zum Sozialamt wird weiter

Die Bürger aus Dahlem und Blankenheim müssen künftig zum Sozialamt nach Schleiden. Diese Vereinbarung haben die Bürgermeister der beiden Kommunen sowie Schleidens Bürgermeister Udo Meister unterzeichnet. »In Zeiten klammer Kassen ist es wichtig, Synergien zu nutzen«, erklärt Meister.
Ziehen an einem Strang: Udo Meister, Jan Lembach und Rolf Hartmann bei der Vertragsunterzeichnung zur interkommunalen Zusammenarbeit. Foto: Aw

Ziehen an einem Strang: Udo Meister, Jan Lembach und Rolf Hartmann bei der Vertragsunterzeichnung zur interkommunalen Zusammenarbeit. Foto: Aw

»Zwar müssen die Bürger einen weiteren Weg auf sich nehmen, um ihre Sozialhilfe-Angelegenheiten zu erledigen, sie werden aber mit einer ständigen, kompetenten Beratung sowie kurzen Wartezeiten entschädigt«, so Blankenheims Bürgermeister Rolf Hartmann.
Einen Antrag auf Sozialhilfe können Menschen stellen, die hilfebedürftig und auf finanzielle Unterstützung im Alltag angewiesen sind. Bislang haben die Bürger aus Blankenheim und Dahlem Leistungen beim Sozialamt ihrer Kommune beantragt - das geht ab dem 1. April 2016 nicht mehr. Bedeutet also: Die Bürger, die keinen Pkw besitzen, müssen die rund 20 Kilometer bis Schleiden mit Bus und Bahn zurücklegen.

Leistung gegen Geld

Die Stadt Schleiden übernimmt dann vollständig die Sachbearbeitung der Leistungen nach dem sogenannten »SGB XII«, dem Sozialgesetzbuch 12. Bislang waren alle drei Verwaltungen für diesen Aufgabenbereich zuständig. Als Ausgleich zahlen Dahlem und Blankenheim an die Stadt Schleiden einen Betrag, der sich nach der Anzahl der Fälle richtet. »Wir rechnen mit einer Summe von rund 23.000 Euro«, gibt Jan Lembach, Bürgermeister von Dahlem, bekannt.

Bündelung der Kräfte

Eine ähnliche Zusammenarbeit existiert bereits seit 2013 mit den Gemeinden Kall und Hellenthal. Die Stadt Schleiden zahlt Kall für die Bearbeitung von Wohngeld-Angelegenheiten einen Obolus und Hellenthal wird für alle Belange in Sachen Asyl entlohnt. »Die Erfahrungen haben mir gezeigt, dass der Leistungsaustausch funktioniert«, so Udo Meister.
Weitere Beispiele für eine gelungene, interkommunale Zusammenarbeit seien auch der Musikschulzweckverband Schleiden, die Astrid-Lindgren-Schule mit Standorten in Dahlem und Schleiden und die Rufbereitschaft des Ordnungsamtes.

Personalbestand

Zwar haben die Bürgermeister Meister, Lembach und Hartmann den Kooperationsvertrag auch unterzeichnet, um den immer größer werdenden Arbeitsaufwand gegenüber den geringer werdenden Personalressourcen  abzufangen. Entlassen werde jedoch vorerst keiner von den bisherigen Sachbearbeitern. Denn: »Es besteht noch ein erhöhtes Arbeitsaufkommen aufgrund der Flüchtlingskrise«, erklärt Jan Lembach. Der bisherige Sozialhilfe-Sachbearbeiter helfe nun in diesem Bereich aus. Ein Stellenabbau ist also nicht ausgeschlossen. Auch wenn das Sozialamt der Stadt Schleiden - bis man einen Überblick über die Fallzahlen habe - um eine Stelle auf fünf aufgestockt wird.
- Hilfe zum Lebensunterhalt - Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung - Hilfen zur Gesundheit - Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung - Hilfe zur Pflege - Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten - Hilfe in anderen Lebenslagen


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