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Dreigestirn wor jar nett bang

Et Wedder wor driss, de Stimmung joot. Rund 150 Jecken hatten sich unter einem Dach von Regenschirmen vor dem Mechernicher Rathaus versammelt, um am Weiberdonnerstag den Beamtenbunker zu stürmen. Was sich als gar nicht so einfach erwies. Denn trotz permanenten Schneeregens leistete Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick erbitterten Widerstand.

Trotz eines heftigen Feuergefechts hisste er aber schließlich doch die weiße Fahne und überließ dem Dreigestirn Prinz Michael III. (Sander), Bauer Reinhard (Kijewski) und Jungfrau Margret (Eich) die närrische Regentschaft über die Stadt. Pünktlich um 11.11 Uhr marschierte die Prinzengarde Mechernich, unterstützt vom Festausschuss Mechernicher Karneval (FMK), dem KC Bleifööss, dem Club der ehemaligen Prinzen und dem Stadttambourcorps Freundschaftsklänge, auf und brachte die große Kanone in Anschlag, um den "Beamtenbunker" sturmreif zu schießen. Mit von der Partie war natürlich auch das Dreigestirn Prinz Michael III. (Sander), Bauer Reinhard (Kijewski) und Jungfrau Margret (Eich). Und die erwiesen ihrem Motto „Mir drei senn jar nett bang und trecke all an eenem Strang“ alle Ehre.

Jubiläen

In der Zusammensetzung ist dieses Dreigestirn ein ganz besonderes. Im Zentrum von Mechernich existieren nämlich drei Karnevalsvereine: Der Festausschuss Mechernicher Karneval 1960 e.V. (FMK), die Prinzengarde 1972 e.V. Mechernich (PGM) und die KC Bleifööss (KCB) 1993 (e.V. seit 2003), die sich zum Komitee Mechernicher Karneval (KMK) zusammengeschlossen haben. Alle drei Vereine haben in dieser laufenden Session karnevalistische Jubiläen, der FMK ist 55 Jahre, die PGM 44 Jahre und die KCB 22 Jahre alt. Dies war dann auch der Anlass, dass sich im aktuellen Dreigestirn Mitglieder dieser Vereine wiederfinden. Den FMK repräsentiert Prinz Michael III., der KCB wird durch Bauer Reinhard (Reinhard Kijewski) vertreten und die Farben der PGM werden durch die Jungfrau Margret (Margret Eich) dargestellt. Vom bescheidenen Wetter ließen sich die Mechernicher Jecken nicht abhalten und waren wohl beschirmt zum Sturm des Rathauses gekommen.

Knabüs gegen Kanone

Traditionell liefert sich die Narrenschar immer ein Feuergefecht mit dem Bürgermeister. Und dabei zeigte sich, dass die Jecken ihr Pulver wohl trocken gehalten hatten und letztlich mit ihrer närrischen Kanone den Beamtenbunker sturmreif schießen konnten. Wobei der Bürgermeister Schick gefühlt lauter ballerte, letztlich aber mit seiner "Knabüs" keine Chance gegen das schwere Geschütz hatte, die weiße Fahne hisste und fortan lustig mit den vielen Wiever und Jecken zu kölsche Tön schunkelte. 


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