Frederik Scholl

Update: Ermittlungen wegen des Verdachts auf Kindesmisshandlung eingeleitet / Jugendamt äußert sich zu Vorwürfen 

Zülpich. Polizei und Staatsanwaltschaft Bonner ermitteln wegen des Verdachts auf Kindesmisshandlung gegen ein Paar aus Zülpich. Die drei Kinder der Frau (2, 3, 5) sollen sich nach Polizeiangaben in körperlich schlechtem Zustand befunden haben. Auch gegen eine Mitarbeiterin des Jugendamtes wird aufgrund einer möglichen Dienstpflichtverletzung ermittelt. Das Jugendamt hat dazu eine erste Einschätzung abgegeben.
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Bild: Pixabay

Die Staatsanwaltschaft Bonn und die Bonner Polizei ermitteln derzeit wegen des Verdachts der Misshandlung von Schutzbefohlenen gegen eine Mutter (21) von drei Kindern (2, 3, 5) aus dem Stadtgebiet Zülpich sowie deren Lebensgefährten (29), der nicht der leibliche Vater der Kinder ist.

Am vergangenen Mittwoch, 23. April war die Polizei Euskirchen über den Notruf alarmiert worden, nachdem aufmerksame Passanten zwei Kleinkinder (3, 5) unbeaufsichtigt auf der Straße in einem Wohngebiet in Zülpich bemerkt hatten. Die Kinder seien zunächst durch die Zeugen und anschließend durch die Beamte der Polizei Euskirchen betreut worden, heißt des in der gemeinsamen Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei.

Unverzüglich seien die Kinder, die sich nach der Einschätzung der eingesetzten Polizisten in einem körperlich schlechten Zustand befunden habe sollen, zur ärztlichen Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht und dort stationär aufgenommen worden. Das Jugendamt nahm die beiden Kinder sowie ein zweijähriges Geschwisterkind, das sich ebenfalls in einem körperlich schlechten Zustand befand. in seine Obhut. Die Kinder sollen in einer Pflegefamilie untergebracht werden.

Aufgrund der ärztlichen Befunde und weiterer Ermittlungsergebnisse hat die Staatsanwaltschaft Bonn beim zuständigen Amtsgericht für die Wohnung der Mutter und ihres Lebensgefährten Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt, die durch die Kriminalpolizei Euskirchen am Montag, 28. April, vollstreckt worden sind. Im Rahmen der Maßnahmen wurden nach Angaben der Polizei digitale Spurenträger und weitere mögliche Beweismittel sichergestellt, die nun Gegenstand umfangreicher Auswertungen sind.

Die betroffene Familie sei bereits zuvor durch das zuständige Kreisjugendamt betreut worden. Wegen möglicher Dienstpflichtverletzung soll auch ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren gegen eine Mitarbeiterin des Jugendamts eingeleitet worden sein. Aus Neutralitätsgründen werden die weiteren Ermittlungen durch das Polizeipräsidium Bonn geführt. Wie die Kreisveraltung mitteilt, werden die gegen das Jugendamt erhobenen Vorwürfe aufgrund der Verletzung von Dienstpflichten sehr ernst genommen. In einer Mittelung des Kreises heißt es: "Wir können jetzt schon festhalten, dass es offensichtlich zu Fehleinschätzungen durch Mitarbeitende des Jugendamtes gekommen ist, die nun aufgearbeitet werden müssen. Wichtig ist, dass die Kinder gut versorgt sind und dass das Jugendamt eine gute Betreuung in Pflegefamilien organisieren konnte".

 Aus Gründen des besonderen Schutzes der Persönlichkeitsrechte, insbesondere der Kinder, sowie aus ermittlungstaktischen Gründen können Polizei und Staatsanwaltschaft derzeit keine weiteren Angaben zum Verfahren machen, insbesondere auch nicht zum Gesundheitszustand der Kinder. Hinweise auf Sexualstraftaten zum Nachteil der Kinder hätten sich jedoch bisher nicht ergeben. Die Ermittlungen dauernan.


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