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Michael Nielen

Flüsse und Bäche führen viel Wasser

Schleiden/Kall. Amtliche Unwetterwarnung vor Hochwasser für Teile des Kreises Euskirchen.

Die starken Regenfälle haben die Pegel der Flüsse in der Region ansteigen lassen. Und bis Donnerstag, 4. Januar, 12 Uhr kann auch noch einiges nachkommen. Denn bis dahin besteht aktuell eine amtliche Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vor ergiebigen Dauerregen, von unter anderem auch große Teile des Kreises Euskirchen betroffen sind.

"Nach bisher beobachteten Niederschlagsmengen von 45 bis 60 l/m² tritt weiterhin zeitweise ergiebiger Dauerregen auf. Dabei werden nochmals Niederschlagsmengen bis 30 l/m² erwartet", so der DWD. Nach den Daten vom Hochwasserportal NRW - https://hochwasserportal.nrw/lanuv/webpublic/index.html#/Start - liegen die Pegel in Gemünd und Kall derzeit noch knapp unter der Informationsstufe 1. Ab dieser Stufe können bei Hochwasser Gewässer ausufern und land- und forstwirtschaftliche Flächen überflutet werden. Leichte Verkehrsbehinderungen auf Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen sind möglich.

Anders sieht das am Pegel Schleiden aus, der die Informationsstufe 2 überschritten hat. Ab dieser Stufe besteht die Gefahr der Überflutung einzelner bebauter Grundstücke oder Keller, die Sperrung überörtlicher Verkehrsverbindungen oder der vereinzelte Einsatz der Feuerwehr/Katastrophenschutz kann möglich werden. Dieser Pegel erreichte am Mittwoch, 3. Januar, um 11.30 Uhr mit 229,4 Zentimetern seinen Höchststand und fällt seitdem wieder. Er liegt damit deutlich unter der Informationsstufe 3, bei der bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet werden können.

Abholung Sandsäcke

Die Stadt Schleiden hat auf die Lage reagiert. Besorgte Bürger haben seit Mittwoch, 3. Janaur, seit 10.30 Uhr die Möglichkeit, sich Sandsäcke abzuholen. Diese gibt es in Schleiden auf dem ehemaligen Gelände des Bauhofs, Poensgenstraße 27, und in Gemünd/Nierfeld am Feuerwehrgerätehaus, Uhlandstraße 1. Man sollte sich zuvor für Schleiden beim Ordnungsamt unter Tel.: 02445/89-430 melden, weil nicht immer jemand vor Ort ist, um die Sandsäcke auszugeben.

Nach Auskunft der Stadt Schleiden hat die Feuerwehr die Lage aktuell zur Sicherheit engmaschig unter Beobachtung. Es wurden zudem sowohl in Oberhausen als auch in Schleiden erste Rad- und Fußwege in Gewässernähe als Sicherungsmaßnahme gesperrt. Auch wenn perspektivisch mit sinkenden Pegeln auszugehen ist, rät die Feuerwehr Bürgern mit Gebäuden an den Ufern, die Lage weiter im Blick zu behalten, um bei Bedarf frühzeitig reagieren zu können. Besonders, wenn beispielsweise Kellerräume des betreffenden Gebäudes auch in der Vergangenheit öfters von Wasser betroffen waren.

Bürgermeister Ingo Pfennings dankte über die digitalen Kanäle der Stadt den Kameraden der Feuerwehr herzlich für deren Einsatz. Die Feuerwehr sei im Einsatz, um etwaige Gefährdungen schnellstmöglich zu entdecken und bei Bedarf Unterstützung leisten zu können. "Wenn wir neue Erkenntnisse erhalten, die auf eine Verschlimmerung der Lage schließen lassen oder gar akute Gefährdung entstehen, werden wir auf allen Kanälen darüber informieren", so Pfennings.

Lage in der Gemeinde Kall

"Der Deutsche Wetterdienst rechnet heute mit einer Niederschlagsmenge von 30 Litern pro Quadratmeter", so der Allgemeine Vertreter Markus Auel von der Gemeinde Kall, "allerdings soll der Regen im Laufe des Tages nachlassen." Auch wenn derzeit keine akute Überschwemmungsgefahr bestehe, werden neuralgische Punkte regelmäßig abgefahren und beobachtet. Insbesondere auch Brücken und Gräben werden inspiziert und bei Bedarf freigemacht, damit das Wasser ungehindert abfließen kann. Auel: "Unser Bauhof und die Feuerwehr sind in Bereitschaft."

Auch die Anwohner selbst werden gebeten, wachsam zu bleiben. Wer Sandsäcke benötigt, kann diese bis 16 Uhr beim Kaller Bauhof abholen. Sand zum Selbstbefüllen der Säcke sei vorhanden. Weitere Infos gibt es unter Tel. 02441/ 888-44.

Infos

Informationen zur aktuellen Wetterlage findet man unter www.dwd.de

Außerdem sollte man die Warn-App´s NINA oder KATWARN nutzen, um Warnungen unmittelbar auf dem Smartphone zu empfangen. Aktuelle Pegelstände finden sich im Internet unter https://hochwasserportal.nrw/lanuv/webpublic/index.html#/Start oder über die frei verfügbare Smartphone-App "Meine Pegel".


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