Michael Nielen

»Grünes Klassenzimmer« für das Lernen unter freiem Himmel

Kall. Der Förderkreis der Gemeinschaftsgrundschule Kall finanzierte das Projekt mit 13.000 Euro, das pünktlich zum Schulstart fertiggestellt wurde.
Rechtzeitig zum Schulanfang wurde das grüne Klassenzimmer fertig.

Rechtzeitig zum Schulanfang wurde das grüne Klassenzimmer fertig.

Bild: Michael Nielen

Die Gemeinschaftsgrundschule Kall (GGS) hat rechtzeitig zum neuen Schuljahr ein neues »Grünes Klassenzimmer« in Betrieb genommen, das den Kindern vielfältige Möglichkeiten für Freiluftunterricht und Pausengestaltung bieten wird. Das Projekt, das vollständig vom Förderkreis der GGS mit 13.000 Euro finanziert wurde, soll den Schulalltag der 316 Schüler bereichern.

Das neue grüne Klassenzimmer ist mehr als nur ein Lernort im Freien. Es soll den Kindern helfen, »einfach mal den Klassenraum zu wechseln. Das ist immer ganz gut in Sachen Bewegung, noch einmal den Kopf freizubekommen und den Unterricht in einer ganz anderen Umgebung wahrzunehmen«, so die Schulleiterin Marianne Rütt. Es dient auch als »Pausenort« und soll multifunktional nutzbar sein.

Laut Hans Reiff, Vorsitzender des Förderkreises, besteht das grüne Klassenzimmer aus einer Pergola, die aus Leimbindern hergestellt und mit Zinkblechen abgedeckt wurde. Ein festes Dach wurde bewusst weggelassen, um keine Baugenehmigung zu benötigen. »Stattdessen«, schmunzelt Reiff, »wurden die Balken enger gesetzt, um einen gewissen Sonnenschutz zu gewährleisten.« Mittelfristig sind eine Bepflanzung und ein Sonnensegel für weitere Beschattung geplant.

Die Umgestaltung des Areals war umfassend. Das Projekt sollte ursprünglich bereits im letzten Herbst umgesetzt werden, verzögerte sich jedoch aufgrund des notwendigen Bleiboden-Austauschs auf dem Schulgelände, der erst in den Sommerferien durchgeführt werden konnte. Anschließend wurde Rollrasen verlegt, der gut anwachsen konnte. »Die Kinder waren ja jetzt viele Wochen gar nicht mehr auf dem Pausenbereich, sie kannten nur die Hackschnitzel – und jetzt ist alles begrünt. Das wird ein Hallo werden«, freut sich Ursula Möres, Leiterin des Offenen Ganztags (OGaTa) der GGS.

Der Förderverein, der derzeit knapp 150 Mitglieder zählt, steht laut Geschäftsführerin Simone Crombach auf »drei Füßen«: Im »ideellen Bereich« werden Schul- und Spielmaterialien sowie kulturelle Programme finanziert, für die beim Schulministerium oder bei der Gemeinde kein Geld zur Verfügung steht. Im Offenen Ganztag werden insgesamt 230 Kinder betreut, davon 150 im Ganztag und 80 in der Übermittagsbetreuung bis 13 Uhr. Elf festangestellte Mitarbeiter, drei Übungsleiter von Vereinen und neun Lehrer kümmern sich um die Betreuung.

Die Schule ist sehr froh darüber, »wieder selber kochen« zu können. Die Küche, die ebenfalls vom Förderverein organisiert wird, nutzt eine Industrieküche und bereitet frische Mahlzeiten zu. Die Eltern bezahlen monatlich für das Mittagessen, und es gibt einen Zuschuss von der Gemeinde. Neben den Mitgliedsbeiträgen erhält der Förderverein auch Spenden, mit denen unter anderem das Grüne Klassenzimmer finanziert wurde.


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