red/Rainer Züll

"Minister undercover": Großes Lob von Herbert Reul für die Hilfsgruppe Eífel

Gemünd. Einen recht prominenten Gast konnte die Hilfsgruppe Eifel am Sonntag beim Frühjahrskonzert des Landespolizeiorchesters NRW im Gemünder Kursaal willkommen heißen. Es war der NRW-Innenminister Herbert Reul, der der Einladung des Kaller Vereins zum nunmehr 17. Konzert der uniformierten Musiker gefolgt war.

Denn schließlich ist Reul als Innenminister auch Chef des Polizeiorchesters. Wenn der Kursaal auch dieses Mal nicht ganz ausverkauft war, so erlebten die knapp 300 Besucher einen zweistündigen, unterhaltsamen Konzertnachmittag.

Im ersten Teil des Konzertes präsentierten das knapp 50-köpfige Ensemble Filmmelodien und Stücke wie Ben Hur (Miklos Rozsa), Hymn of the Highlands (Philip Sparke) oder Der Zauberlehrling (Paul Dukas). Wie bei allen vorherigen Konzerten übernahm Scott Lawton auch die Moderation. Stücke wie Colours of the wind (Alan Menken), Salut d´Amaour (Edward Elgar), The Wizard of Oz (Harold Arlen), Hymn To the Fallen (John Williams) und Die Pinien von Rom (Ottorino Respighi) erfreuten das Publikum nach der Pause.   

Den Besuch des Ministers hatten die Verantwortlichen der Hilfsgruppe aus Sicherheitsgründen geheim gehalten. Selbst der Schleidener Bürgermeister Ingo Pfennigs war ahnungslos gewesen, bis er wenige Tage vor dem Konzert mit Innenminister Herbert Reul wegen einer Sicherheitsfrage telefoniert hatte. „Wir sehen uns ja am Sonntag beim Konzert“, hatte Reul dem ahnungslosen Bürgermeister mitgeteilt. Dann könne man die Sache besprechen. „Beim NRW-Polizeikonzert am Sonntag in Ihrer Stadt“, war Reuls Antwort auf die Frage Pfennings, bei welchem Konzert und wo man sich sehen werde.

Zum Beginn des Konzertes zeigte sich Herbert Reul beeindruckt von der nunmehr 33-jährigen Arbeit der Hilfsgruppe. Beim Polizeiorchester bedankte sich der Minister dafür, dass das Ensemble unter Leitung von Dirigent Scott Lawton die Hilfsgruppe bereits mit 17 Neujahrs- und Frühlingskonzerten unterstützt hat. Dirigent Lawton sprach davon, dass die Konzerte zugunsten der Hilfsgruppe mehr als Tradition seien. Lawton: „Sie sind inzwischen schon Brauchtum“.

Und durch dieses Brauchtum, so bedankte sich Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel, habe das Orchester bei den 17 Konzerten schon über 100.000 Euro für die Hilfsgruppe eingespielt. Im Verlauf der Jahre habe sich eine Freundschaft zwischen Hilfsgruppe und dem Orchester entwickelt. „Sie können stolz auf diese Truppe sein“, so Willi Greuel zu Innenminister Herbert Reul.  

Einer der mit dem Besuch des Konzertes ein großes Opfer brachte, war Landrat Markus Ramers als Schirmherr der Veranstaltung. Als Dauerkarteninhaber des 1. FC Köln konnte er am Sonntagnachmittag das entscheidende Spiel des FC gegen die roten Teufel aus Kaiserslautern um den Wiederaufstieg in die erste Bundesliga nicht live im Stadion verfolgen. Ramers: „Es ist mir noch nie so schwergefallen,  meine Dauerkarte bei einem so wichtigen Spiel nicht zu nutzen“. Aber in diesem Fall habe die Hilfsgruppe Priorität gehabt – und der FC habe ja auch ohne seinen Besuch im Stadion 4:0 gewonnen.   

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