Swetlana Werner
von unseren Lesern

Müll oder Money?

Glücklicher Pfandfinder oder doch lieber nicht viel Aufhebens drum machen? Immerhin ist es bares Geld...

Glücklicher Pfandfinder oder doch lieber nicht viel Aufhebens drum machen? Immerhin ist es bares Geld...

Bild: Swetlana Werner

Ooh, was liegt denn da? Pfui oder Pfand? Das Geld liegt doch wirklich manchmal sprichwörtlich auf der Straße - wenn auch in etwas anderer Gestalt. Statt einer läppichen kleinen, runden Kupfermünze blitzen einen heutzutage sogar stolze 25 Cent in Form einer Plastikflasche oder einer Büchse mit Pfandsymbol an. Doch hier spaltet sich doch tatsächlich die Gesellschaft: Die einen lassen diesen Schatz achtlos liegen und die anderen hetzen mit einer riesigen Tüte bewaffnet von Mülleimer zu Müllcontainer und drehen fast jeden Stein um, als warte noch ein viel größerer Schatz am Pfandautomaten. Haben die noch alle Flaschen in der Tüte?? Da stellt sich sogar die Frage, ob das entweder achtlos weggeworfene oder sogar absichtlich sichtbar platzierte Plastikpfand noch zur Umweltverschmutzung oder schon zur sozialen Unterstützung der ärmeren Bevölkerungsschichten beiträgt. So mancher wird sich fragen, was sagt das Aufheben eines solch wertvollen Fundstücks eigentlich über mich aus? Um keine falschen Eindrücke zu vermitteln, wird der Pfandfindling dann hastig in Gangstermanier - Blick links, rechts und über die Schulter - in die eigene Tasche gesteckt oder so cool in der Hand gehalten, als hätte man selbst es gerade erst geleert. Liegen lassen sollte in jedem Fall keine Option sein - allein der Umwelt zuliebe. Denn wer das Pfand nicht ehrt, ist des Findens nicht wert.

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