

»Hier bei uns in Euskirchen waren die Kampfhandlungen bereits am 5. März eingestellt – dem Tag, an dem die US-amerikanischen Streitkräfte einmarschierten und die Stadt in Besitz nahmen«, erklärte Bürgermeister Sacha Reichelt in seiner Eröffnungsrede.
Es habe zwar Erleichterung darüber geherrscht, dass Bomben und Beschuss ein Ende hatten. Auf der anderen Seite habe Euskirchen zu 75 Prozent in Schutt und Asche gelegen. »Häufig fällt in diesem Zusammenhang der Begriff ‚Stunde Null‘. Damit wird ein historischer Moment bezeichnet, in dem nichts mehr gewiss und alles möglich schien«, so Reichelt weiter.
Genau an diesem Punkt setzt die neue Ausstellung an und richtet den Fokus auf die Jahre eines besonderen Übergangs.
Die Nachkriegszeit in Euskirchen – wie überall in Deutschland und Europa – ist geprägt von den Folgen traumatischer Kriegserfahrungen, sei es zu Hause, in der Evakuierung oder an der Front. Hinzu kamen eine schwierige Versorgungslage und große individuelle Unsicherheit. Über Jahre stand die Stadt zudem unter Kontrolle der belgischen Besatzungsmacht.
Berührende Fotos und Objekte veranschaulichen den dramatischen Übergang vom Krieg zum Frieden und den Aufbruch in eine neue demokratische Gesellschaftsordnung. Ergänzt wird die Ausstellung durch hörbare Zeitzeugenberichte.
Der Endpunkt der Ausstellung markiert den Beginn der Städtepartnerschaft zwischen Euskirchen und Charleville – ein außergewöhnlicher Akt, der sogar noch vor der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags stattfand und ein wichtiges Signal für den Neustart in ein verändertes Euskirchen setzte.
Neben spannenden Ausstellungsstücken aus Euskirchen sind auch Leihgaben aus dem Ardennenmuseum in Charleville-Mézières sowie aus dem Kapitulationsmuseum in Reims zu sehen.
Erste öffentliche Führungen durch die Ausstellung, die bis zum 8. Februar 2026 zu sehen ist, finden am Sonntag, 18. Mai, um 12 und 14 Uhr im Rahmen des Aktionstages »Zu Gast in der eigenen Heimat« statt (Teilnahme kostenlos). Weitere Führungen gibt es jeweils am letzten Donnerstag im Monat um 17 Uhr (Teilnahme: 5 Euro).
Weitere Infos und Öffnungszeiten des Museums unter www.kulturhof.de/museum