

Die Premiere 2023 nutzten 400 bis 500 Besucher zum Informationsaustausch. Bei der zweiten Auflage stellen nicht weniger als 30 Anbieter und Fachdienste – sechs mehr als zur Premiere – ihre Perspektiven für Menschen mit psychischen Erkrankungen vor. Eingeladen sind Betroffene selbst, Angehörige oder Menschen, die sich für die Betroffenen sach- und fachkundig machen wollen.
Verschiedene Institutionen ziehen bei Organisation und Durchführung an einem Strang. Eröffnet wird der Tag mit Grußworten von Landrat Markus Ramers, Chefarzt Dr. med. Dirk Arenz und Mariette Burggraff vom Kreiscaritasverband.
In und an 30 Workshops und Ständen wird über Resilienz für die immer jünger werdende psychische Klientel informiert, über Achtsamkeitserfahrungen, den heilsamen Umgang mit Schafen und anderen Haustieren und beruhigende Betätigungen wie Wollfilzen und Yoga mit Klangschalen.
Es wird Auskunft gegeben über Depression, Ergotherapie und Alltagskompetenz. Die Angebote werden gleichzeitig in verschiedenen Bereichen der Tagesklinik unterbreitet. Die Besucher können sich ihr persönliches Programm selbst zusammenstellen und die Stationen ansteuern, wie sie möchten.
Teamleiter Björn Schlüter: »So kann man vieles, was es gibt, an Ort und Stelle kennenlernen, ohne verschiedene Institutionen an verschiedenen Orten im Kreisgebiet ansteuern zu müssen.«
Er und seine Kollegin Stefanie Drießen sowie Nicole Giefer und Franziska Heun von der GenoEifel stellten das Programm des zweiten »Tags der Möglichkeiten« gemeinsam mit Birgit Sina (Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft des Kreises), Hildegard Kallabis vom SPZ Euskirchen (= Sozialpsychiatrisches Zentrum) und dem Sozialanbieter Klaus Berg vor.
Schlüter, Giefer und Drießen sind davon überzeugt, dass die Zusammenarbeit über Institutionen und Verbände hinweg im Kreis Euskirchen immer besser wird.
»Signifikant seit einigen Jahren«, so Nicole Giefer, »besonders nach dem ersten Tag der Möglichkeiten wurde ein Netzwerk geknüpft, damit niemand mit psychischen Beeinträchtigungen allein gelassen wird oder monatelang auf einen Termin beim Therapeuten warten muss. Es gibt eine ganze Menge Beratungs-, Unterstützungs- und Selbsthilfeangebote!«
Eine zunehmend große Zahl von Menschen aus allen Gesellschaftsschichten leide unter Depressionen, sozialen Phobien, Angsterkrankungen, Persönlichkeitsstörungen und anderen Beeinträchtigungen, so der Tenor beim Treffen bei der GenoEifel.
Frei nach Kurt Krömer - »Wir müssen das Ding mal aus der Tabu-Ecke holen« - gehe es beim »Tag der Möglichkeiten« auch darum, sich unter den Gruppen und Helfenden bekannter und vertrauter zu machen, aufzuklären, Stigmatisierungen und Vorurteile abzubauen, so Nicole Giefer weiter.
»Zudem erhalten die Besucher die Gelegenheit, sich über die ganzheitliche Behandlung psychischer Erkrankungen zu informieren«, so Björn Schlüter, Leiter der Tagesklinik Mechernich: »Diese Behandlung umfasst biologische und soziale sowie psychologische Wirkfaktoren.«