

»Wir liegen optimal im Zeitplan«, sagt der Kaller Projektleiter für den Wiederaufbau Manfred Poth über die umfassenden Baumaßnahmen in Sötenich.
Mittlerweile liegt der Bewilligungsbescheid für den Wiederaufbau des Bürgerhauses vor, das bis zur Flut auf dem Dorfplatz stand und in der Nacht zum 15. Juli 2021 komplett zerstört wurde. Der Wiederaufbau erfolgt als Kombibau mit einem neuen Sportlerheim neben dem Sötenicher Sportplatz. Auf gleicher Ebene wird das Sportlerheim links - dem Sportplatz zugewandt - entstehen, rechts daneben das Bürgerhaus.
Der Neubau wird zu 100 Prozent über einen Wiederaufbauplan finanziert. Bauherr ist der Sötenicher Bürgerverein mit dem Vorsitzenden Heinz Esser. Veranschlagt sind 4,7 Millionen Euro, darin enthalten sind auch der Bau von mit PV-Anlagen ausgerüsteten Carports sowie die Außenanlagen. Die Kosten für das Sportlerheim, sollen sich auf rund 2,1 Millionen Euro belaufen. Davon wird ein Festbetrag von 750.000 Euro über die Sportstättenförderung bezuschusst.
Auf Wunsch liegt die Gesamtkoordination des Kombibaus bei der Gemeinde Kall. Hierzu wurde zwischen Bürgerverein und Gemeinde eine Finanzierungsvereinbarung geschlossen. Für das Sportlerheim kooperiert die Gemeinde als Bauherr eng mit dem SV Sötenich, für das Bürgerhaus mit dem Bürgerverein. »Aktuell laufen die Tiefbau- und Kanalarbeiten für beide Maßnahmen«, berichtet Poth. In den kommenden Wochen soll dann die Bodenplatte folgen, später werden die Beton-Fertigbauteile verbaut. Manfred Poth: »Nach aktuellem Plan sollten wir damit bis Anfang November fertig sein.« Ziel sei, dass das Gebäude noch vor dem Winter geschlossen ist und dann der Innenausbau beginnen kann,
Für den neuen Kunstrasenplatz mit Multifunktionsfläche wurde jüngst die Flutlichtanlage installiert. Auf die Fertigstellung des Unterbaus für den Platz folgten eine Kies-Feinschicht und dann die sogenannte elastische Schicht, auf die dann der Kunstrasen verlegt werden kann. »Wir gehen davon aus, dass der Rasen Ende August liegt«, sagt der Projektleiter. Mit dem SV Sötenich sei allerdings vereinbart, dass der Platz aus Sicherheitsgründen erst ab 2026 bespielt wird, denn: »Rundherum ist noch Baustelle, dort wird mit schwerem Gerät gearbeitet.«
In den Bau des Kunstrasenplatzes fließen ebenfalls 750.000 Euro aus der Sportstättenförderung, die Gesamtkosten sind mit rund 1,5 Millionen Euro veranschlagt. Im Zuge des präventiven Starkregenschutzes wurde bereits ein Kanal entlang der gesamten Sportplatzfläche verlegt, die Schutzmauer für das geplante Rückhaltebecken ist fertiggestellt. Noch im August soll der Durchstich zur Straße erfolgen, und der Kanal, der einmal in die Urft münden soll, wird weiterverlegt. »Sollte der Kanal das Wasser trotz des enormen Durchmessers von einem Meter bei extremem Starkregen nicht mehr fassen können, fließt es in das Rückhaltebecken, das als Puffer oberhalb des Kunstrasenplatzes angelegt wird«, erklärt Manfred Poth.
Komplett abgeschlossen werden kann der Kanalbau erst, wenn das Bürgerhaus fertiggestellt ist und es keinen Baustellenverkehr mehr gibt. Plangemäß soll das Ende 2026 der Fall sein, sodass 2027 die finalen Kanalbauarbeiten (vom Sportplatz bis zur Urft) erfolgen können. »Damit sind dann alle Maßnahmen abgeschlossen«, so Manfred Poth.
Das Kostenvolumen für die Maßnahmen zum Starkregenschutz beträgt rund 3,5 Millionen Euro. Mit Bewilligung des geänderten Wiederaufbauplans der Gemeinde Kall stehen für präventive Hochwasser- und Starkregenschutzmaßnahmen im Gemeindegebiet rund 10 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Mittel sollen hier zum Einsatz kommen.
Hervorzuheben ist laut Manfred Poth die sehr gute Zusammenarbeit mit den Firmen aus der Region und die reibungslose Kooperation mit den Vereinen: »Das macht einfach Spaß.« Ortsvorsteher Thomas Müller lobt die gute Kommunikation und Einbindung der Bevölkerung: »Das läuft hier wirklich vorbildlich.«




