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Superhelden kämpfen für Tradition

Sie gehören zu keiner Karnevalsgesellschaft, doch wäre so mancher Umzug auf den Dörfern ohne sie nur halb so sehenswert.
In diesem Jahr zieht der Karnevalsexpress unter dem Motto »Superhelden« durch die Dörfer. Foto: Arend

In diesem Jahr zieht der Karnevalsexpress unter dem Motto »Superhelden« durch die Dörfer. Foto: Arend

Die Rede ist von privaten Gruppen, die sich aus eigenem Interesse gebildet haben, um aktiv am traditionellen Karneval teilnehmen zu können. Manche Formationen bestehen aus alteingessesenen Karnvealsfans, welche die »fünfte Jahreszeit« schon seit Jahrzehnten zelebrieren und der jüngeren Generation die Freuden des Karnevals zeigen wollen. Es gibt aber auch Gruppen, die gerade aus diesen jüngeren Generationen bestehen und sich mit viel Mühe etabliert haben. Eine dieser Gruppen ist der »Karnevalsexpress«. Gegründet von einer Handvoll Schülern und Auszubildenden zwischen 18 und 24  Jahren. Mittlerweile nimmt diese Gruppe seit drei Jahren an verschiedenen Karnevalszügen teil.

Nicht kleckern sondern klotzen

Die Truppe kommt aus dem Umfeld Euskirchen-Zülpich. Die Zugteilnahmen finden meist in der Zülpicher Region statt, darunter Bürvenich, Schwerfen, Enzen oder Embken. Dieses Jahr sind sie in Enzen und Schwerfen zu sehen.  Mit einer Größe von rund 20 Personen ist die  Gruppe auch kaum zu übersehen. »Wenn man sich keinem bestehenden Verein anschließt, bedeutet das - vor allem was die Organisation und Präsentation angeht - nicht kleckern sondern klotzen«, erzählt Gründungsmitglied Rick Arend. Denn ohne Verein im Rücken muss alles selbst gemacht und bezahlt werden. Doch um »ihr Ding« durchziehen zu können, nehmen sie den Aufwand in Kauf. »Wir sind dafür in unserem Tun komplett uneingeschränkt und können uns auf alle Arten frei entfalten«, ergänzt Arend. Diese Uneingeschränktheit spiegelt sich auch in den Themen der Gruppe wieder. In diesem lautet es »Superhelden«.  Für den Wagenbau werden einige Abende geopfert. »In Stunden lässt sich das nicht mehr wirklich rechnen«, berichtet auch Karnevalsexpress-Gründer Florian Hunkirchen. »Aber für den Spaß an der Freud‘ machen wir das gerne«.     Der Wagen wird bei einem der Mitglieder zu Hause gebaut und gelagert - wo, verrät die Gruppe nicht. Trotz fehlender Vereinszugehörigkeit, werde die Gruppe von eingefleischten Karnevalisten gut angenommen. Arend: »Die Jecken freuen sich uns zu sehen und winken vom Straßenrand zu.  Denn letzten Endes haben wir doch alle das gleiche Ziel: dass die Tradition auf den Dörfern nicht ausstirbt«.


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