Frederik Scholl

Willi Graf wurde posthum zum Ehrenbürger der Stadt Euskirchen ernannt

Euskirchen. Der 1918 in Kuchenheim geborene Widerstandskämpfer der Weißen Rose, der gegen das Dritte Reich protestiert hatte, war für das Verteilen von Flugblättern zum Tode verurteilt worden und schließlich 1943 hingerichtet.

Es war ein denkwürdiger Akt, den die Stadt Euskirchen am Donnerstag, 8. Mai vollzogen hat. Posthum wurde Willi Graf die Ehrenbürgerschaft in der Stadt Euskirchen verliehen. Bürgermeister Sacha Reichelt betonte in seiner Ansprache, dass man diesen Schritt gewählt habe, um deutlich zu machen, dass Rat und Verwaltung der Stadt Euskirchen sich zu den Werten und der Haltung von Willi Graf bekennen.


»Willi Graf persönlich hat nichts mehr von dieser Ehrenbürgerwürde. Aber wir ehren Willi Graf nicht nur für ihn, sondern wir ehren ihn auch für uns. Diese Ehrenbürgerwürde zeigt, wie wichtig uns Willi Graf als Teil unserer heutigen Identität als Euskirchenerinnen und Euskirchener ist«, so Bürgermeister Reichelt. Es sei die Aufgabe aller Menschen in Euskirchen, das Vermächtnis von Willi Graf zu bewahren und auch für die kommenden Generationen präsent zu halten.


Die Ehrung vollzog Reichelt im Beisein seines Amtskollegen Boris Ravignon aus Charleville-Mézières. Die Anwesenheit Ravignons und dessen Ehefrau bei diesem Akt zeige eine besondere Wertschätzung der französischen Freunde, so Reichelt. »Wir wissen heute, wie wichtig und wertvoll Freundschaft über die Grenzen hinweg ist. Dass wir zusammen hier sind und die Ehrung vornehmen, ist ein ganz starkes Signal«, freute sich der Bürgermeister über den besonderen Besuch. Mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde setze man ein Zeichen für gegenseitigen Respekt, für Demokratie, für Solidarität und nicht zuletzt für die Bedeutung der Wahrheit, so Reichelt.


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