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„Wir sind am ersten Tag überrannt worden“

Das Live-Magazin sprach mit Dennis Höller und Marco Abels über American Football in Euskirchen und darüber, worauf man achten muss, wenn man einen neuen Verein gründet.
Dennis Höller (l.) und Marco Abels sind Gründungsmitglieder der Lions. Foto: Nolden

Dennis Höller (l.) und Marco Abels sind Gründungsmitglieder der Lions. Foto: Nolden

Im November 2018 fiel der Startschuss für die Euskirchener Lions - ein neues American Football Team. Dennis Höller und Marco Abels waren von Anfang an dabei und erzählen im Live-Magazin von den Herausforderungen und Zielen des jungen Teams. Live-Magazin: Wie ist die Idee entstanden, ein neues Team zu gründen? Dennis Höller: Auf Facebook hatte jemand die Idee, American Football in Euskirchen zu spielen. Ich hab selber früher gespielt und hatte auch schon darüber nachgedacht, ob man nicht hier etwas starten könnte. Wir haben Kontakt aufgebaut und schnell gab es noch mehr Interessenten. Was waren die ersten Schritte? Dennis Höller: Wir haben ein Gremium gegründet und überlegt, wie wir die Sache am Besten angehen. Wir haben uns dann Schwarz-Weiß Stotzheim angeschlossen, einen Ideen- und Budgetplan gemacht und über Facebook einen Infoabend angekündigt. Wie war die Resonanz? Marco Abels: Zwischen 60 und 70 Leute waren bei dem Info-Abend da, bei dem wir die ersten Trainingseinheiten bekannt gegeben haben. Beim Training waren dann noch mehr Leute. Wir sind am ersten Tag überrannt worden.
Dennis Höller: Wir haben anfangs gehofft, dass es vielleicht 20 bis 30 Leute werden. Mit diesem Andrang haben wir nicht gerechnet. Woher kommt die Begeisterung? Dennis Höller: Wir profitieren sehr von dem Hype, der akutell für die Sportart existiert.
Marco Abels: Zwei Sender zeigen die Spiele im Moment kostenlos jeden Sonntag zu humanen Zeiten. Darüber haben wohl viele Leute Zugang zu dem Sport bekommen. Die erste Welle gab es ja schon in den 80er Jahren, als amerikanische GIs nach Deutschland kamen und hier Teams gründeten. Was braucht man denn, wenn man als Neuling bei euch anfangen will?
Dennis Höller: Begeisterung, feste Schuhe und ein Handtuch.
Marco Abels: Am Anfang braucht man nicht viel. Man sollte erst einmal gucken, ob der Sport überhaupt etwas für einen ist. Es ist schließlich kein Billard oder Synchronschwimmen.
Dennis Höller: Zudem ist eine neue Ausrüstung sehr teuer. Mit Helm und allem drum und dran muss man als Spieler 1000 Euro investieren. Da raten wir den Leuten am Anfang eher dazu, sich gebrauchte Ausrüstung zuzulegen.
Wie weit erstreckt sich euer Einzugsgebiet?
Dennis Höller: Zu uns kommen Leute aus dem Kreis Euskirchen, dem Rhein-Sieg-Kreis, aus Bonn und Bornheim. Die nächsten Vereine liegen alle mindestens eine Stunde Fahrtzeit entfernt.
Wie viele Spieler sollte ein Team haben?
Marco Abels: Für eine Lizenz braucht man 35 und ein guter Kader hat 60 bis 65 Spieler - man braucht ja schließlich Reservespieler.
Wie groß ist euer Kader?
Dennis Höller: Wir haben aktuell 79 Spieler und dazu noch unsere Cheerleading-Abteilung mit 35 Mädels. Wir sind aber immer noch weiter auf Spielersuche.
Wie weit seit ihr seit der Gründung gekommen?
Dennis Höller: Unsere Spieler haben alle Positionen zugewiesen bekommen und unser Trainerstab bereitet die Spieler vor. Es gibt Theorie- und Taktiktraining, dazu Athletik- und Krafttraining. Außerdem müssen die Trainer und Schiedsrichter weitergebildet werden und Sponsoren gesucht werden. Dazu wird der Sportplatz zum Kunstrasenplatz  aufgewertet. Der Ligastart ist für 2020 geplant.
Warum der große Vorlauf?
Marco Abels: Das Training vorher muss sein. Die Verletzungsgefahr ist sonst zu hoch.
Dennis Höller: Überstürzt anzufangen ist reiner Selbstmord und wir wollen ja nicht die Schießbude der Liga werden. Wir wollen ein Team auf die Beine stellen, das Lust auf den Sport hat und mit Spaß an der Sache dabei ist.
Die Euskirchener Lions sind angeschlossen an Schwarz-Weiß Stotzheim und treffen sich mittwochs und freitags von 19 bis 21 Uhr zum Training auf der Stotzheimer Anlage an der Friedrichsstraße.
www.lions-football.de


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