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Woran man wahre Wohltäter erkennt

Alle Jahre wieder wird in der Weihnachtszeit zu Spenden aufgerufen. Mit folgenden Tipps können Wohltäter von falschen Fuffzigern unterschieden werden.
Spender sollten auch bei wohltätigen Projekten nachfragen, was mit ihrem Geld passiert. Foto: Burkard Vogt / pixelio.de

Spender sollten auch bei wohltätigen Projekten nachfragen, was mit ihrem Geld passiert. Foto: Burkard Vogt / pixelio.de

Für Flüchtlinge, Notleidende in Krisengebieten, bedürftige Kinder, für kulturelle Anliegen oder für Tier- oder Umweltschutz werden per Post, via Internet und mit der Sammelbüchse in der Hand wohltätige Gaben gesammelt. Wer helfen möchte, sollte seine Spenden jedoch nicht leichtgläubig verteilen. »Nicht jede Organisation, die verspricht, mit Euro und Cent Gutes zu bewirken, ist so seriös, wie sie sich gibt«, erklärt Monika Schiffer, Leiterin der Verbraucherzentrale in Euskirchen. • Wer per Post um eine Spende gebeten wird, sollte sich bei Zweifeln an der Glaubwürdigkeit Zeit nehmen, die Organisation genauer unter die Lupe zu nehmen. Aufschluss bietet etwa ein Blick in den jeweiligen Jahresbericht, den seriöse Organisationen auf Anfrage zusenden. Vorsicht ist hingegen geboten, wenn die Werbepost – statt Daten und Fakten zu liefern – allein auf Gefühle zielt. Emotionsgeladene Texte und Mitleid erregende Fotos sind Kennzeichen unseriöser Werbung. • In den meisten Bundesländern genügt es, einen Verein zu gründen, sich eine Satzung zu geben und auf Sammeltour zu gehen. Gerade die direkte Ansprache auf der Straße oder an der Haustür kann dazu verführen, rasch und unbedacht zu spenden. Erst recht, wenn versucht wird, mit Fotos angeblicher Folteropfer, hungernder Kinder oder gequälter Tiere Mitleid zu erregen und Druck ausgeübt wird. Wer seriös agiert, offenbart in seinem Geschäftsbericht, wofür das Geld aus Spenden oder Mitgliedsbeiträgen ausgegeben wird. Ist ein Verein oder eine Organisation als gemeinnützig anerkannt, ist dies ein Indiz für Glaubwürdigkeit. • Eine eigene Homepage ist kein Garant für die Vertrauenswürdigkeit einer Organisation. Professionell gestaltete Internetseiten können zwar vordergründig einen glaubwürdigen Eindruck erwecken. Doch besser ist, hinter die Kulissen zu blicken und zu prüfen, ob im Impressum ein Ansprechpartner sowie eine ordentliche Adresse genannt sind. Wer Zweifel hegt, sollte um Informationen – Satzung, Jahresbericht, Prospekte – bitten und gucken, was andere Quellen im Netz über die jeweilige Organisation und ihre Aktivitäten äußern. Das gilt auch für die zahlreichen über soziale Medien – etwa per Facebook – verbreiteten Spendenaufrufe. • Viele unseriöse Gruppen buhlen sogleich um feste Mitglieder oder drängen auf Überweisung einer Dauerspende. Meist sind die gewünschten Beiträge hoch. Oft fließt auch nur ein kleiner Teil der Beträge in Hilfsprojekte. Den weit größeren Teil der Spendengelder verschlucken meist Werbung und Verwaltung. • Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) vergibt an förderungswürdige Organisationen auf Basis einer jährlichen Prüfung ein Spenden-Siegel. Allerdings: Geprüft werden nur Hilfswerke, die mindestens 25.000 Euro an Spenden in den vergangenen zwei Geschäftsjahren erhalten haben, sich außerdem selbst beim DZI für eine Prüfung melden und die Kosten hierfür zahlen. Kleinere Organisationen können dies oft nicht leisten. Wenn ein Verein in der DZI-Liste fehlt, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass er unseriös ist.

Weitere Fragen?

Verbraucherzentrale Euskirchen Wilhelmstraße 37 Tel. 02251-5064501.


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