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Fällt der Re-Start ins Wasser?

Ab Mittwoch, 27. Mai, dürfen Schwimmbäder in Rheinland-Pfalz wieder öffnen. Doch der Badespaß in der Region muss in einigen Bädern noch warten. Denn die Auflagen, unter denen eine Öffnung erlaubt sein wird, sind den Verantwortlichen noch immer nicht bekannt.
Leere Becken und Liegeflächen: Weil das Land bislang keine Vorgaben zur Wiedereröffnung macht, könnten einige Freibäder in der Region trotz Erlaubnis auch nach dem 27. Mai noch geschlossen bleiben. Foto: Freizeitbad Brohltal

Leere Becken und Liegeflächen: Weil das Land bislang keine Vorgaben zur Wiedereröffnung macht, könnten einige Freibäder in der Region trotz Erlaubnis auch nach dem 27. Mai noch geschlossen bleiben. Foto: Freizeitbad Brohltal

Einzig und allein das Datum steht: Ab Mittwoch, 27. Mai, ist es Freibädern nach den Corona-bedingten Schließungen wieder erlaubt, Badegäste zu empfangen. Doch die wichtigste Frage, das "Wie", lässt die Landesregierung offen (Stand bei Redaktionsschluss: Montag, 25. Mai 2020, 16 Uhr). "Wir werden das Nettebad voraussichtlich noch nicht am 27. Mai wiedereröffnen und wir wissen auch noch nicht 100-prozentig, wann es letztlich soweit sein wird. Bislang gibt es vom Land Rheinland-Pfalz keine konkreten Vorgaben oder Regeln, an denen wir uns orientieren können. Das einzige, das wir haben, sind Empfehlungen vom Bäderverband und davon gibt es, wie in allen Branchen, die jetzt langsam wieder anfangen dürfen, sehr viele", sagt Gabi Bilger von den Stadtwerken Mayen, die das Nettebad in der Eifelstadt betreiben. In Mayen würde, so Bilger, die Entscheidung über eine Wiedereröffnung letztlich in den "Gremien" der Stadt getroffen. Ein Re-Start erfordere in jedem Fall aber einiges an Vorbereitung, um das Bad aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. "Seit dem 13. März, also seit über zehn Wochen, hat auch das Hallenbad geschlossen und die Mitarbeiter sind in Kurzarbeit. In der Zwischenzeit wurden die zwingend notwendigen Arbeiten erledigt, Reparaturen vorgenommen und Wartungen erledigt. Der Rest wurde wegen der Kurzarbeit aufgeschoben", so die Stadtwerke-Mitarbeiterin. Betreiber "sitzen" auf dem Trockenen Ungewissheit und fehlende Informationspolitik stoppen auch den Badespaß am Laacher See. Auf Nachfrage des WochenSiegel heißt es seitens der Campingplatzmitarbeiter, dass man zwar eingeschränkt wieder Camper aufnehmen dürfe, Besucher - wozu auch Badegäste zählen würden - auf dem Platz aber nach wie vor verboten seien. Wann dieses Verbot aufgehoben werde, sei nach wie vor unklar und somit auch der Badebetrieb nicht erlaubt. Ein ähnlich unsicheres und verunsichertes Bild zeichnet sich auch im Freizeitbad Brohltal in Kempenich ab. "Wir warten auf die Bestimmungen des Landes, vorher können die Trägergemeinden keine Entscheidungen über eine Wiedereröffnung des Bades treffen", so Peter Engels, Wirtschaftsförderer der Verbandsgemeinde Brohltal, auf Nachfrage des WochenSpiegel. Auf eine "schnellstmögliche Lösung" hofft auch Martin Hilger, Badeleiter des Vulkanbades der Stadt Mendig. Für eine baldige Wiedereröffnung sei man aber gewappnet. "Die Anlagen liefen die ganze Zeit über und die Becken waren in Betrieb. Unsere Arbeit lief daher, bis auf die fehlenden Besucher, relativ normal weiter.", so der Bad-Chef.Einem potentiellen Besucheransturm in den nächsten Wochen könne man aber nur mit begrenzten Besucherzahlen begegnen. "Vielleicht herrscht in der Bevölkerung aber auch Angst, sich im Freibad mit dem Coronavirus zu infizieren, und die Besucher bleiben aus. Wer weiß das schon?!", malt Hilger eine unsichere Zukunft. Im Wasser sei die Gefahr jedoch nicht größer als andernorts. "Das Chlor tötet Bakterien, Pilze und Viren aller Art. Ich würde sagen, im Wasser geht die Gefahr daher gegen Null."


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