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Rentnerin aus brennender Wohnung gerettet

Ein 22-jähriger Mendiger hat seine 82-jährige Nachbarin aus ihrer brennenden Wohnung gerettet. VG-Bürgermeister Jörg Lempertz bedankte sich jetzt bei dem Lebensretter persönlich.

"Ich war am kochen, als ich mich fragte, warum es so nach Verbranntem roch", erzählt Kilian Kreft. Als er nach einigen Minuten feststellte, dass der beißende Geruch aus der Wohnung unter ihm kommt, macht er sich sofort auf zur Wohnung seiner 82-jährigen Nachbarin. Unter der Wohnungstür quillt bereits Qualm hervor. Schnell läuft er zurück, dreht seinen Herd aus, zieht sich feste Schuhe an und rennt nach unten. Er klopft einige Male gegen die Tür, bis er nach einer "gefühlten Ewigkeit", eine leise Antwort erhält. Er ruft, sie solle die Tür aufmachen. Aber die Rentnerin kann nicht. Unvermittelt nimmt er Anlauf und rennt zweimal gegen die verschlossene Wohnungstür, um sie zu öffnen. "Als das nicht ging, habe ich die Tür einfach eingetreten", erzählt er. Die Wohnung war schon stark verraucht, so dass zunächst nicht klar war, in welchem Zimmer die Rentnerin sich befand. Nach einem Moment der Orientierungslosigkeit, konnte er dann die Frau im Rollstuhl in der stark verrauchten Küche ausmachen. Beherzt griff er sich den Rollstuhl und zog die pflegebedürftige Dame aus der mittlerweile dicht verqualmten Wohnung. Draußen hörte man schon das Martinshorn. Vor dem Haus angekommen, waren auch schon die ersten Flammen in der Küche im Erdgeschoss des Hauses zu sehen. Nach einer Nacht im Krankenhaus wegen Verdacht auf Rauchgasvergiftung, sind beide wieder wohlauf. "Wenn ich heute daran denke, weiß ich auch nicht mehr,wie das alles so schnell ging", ist Kilian Kreft noch immer beeindruckt von dem Szenario, dass sich am Freitag, 1. Dezember, kurz nach 19 Uhr, in Obermendig abgespielt hat. "Unsere Einwohner sind als beherzte und zupackende Menschen bekannt. Kilian Kreft unterstreicht dies im Besonderen. Ohne Zögern handelte er, um seiner Nachbarin in der Not zur Seite zu stehen. Dieser vorbildliche Mut verdient unsere Anerkennung", so VG_Bürgermeister Jörg Lempertz, der Kilian Kreft eine Urkunde der Verbandsgemeinde Mendig überreichte. Ausdrücklich bedankte sich Kilian Kreft bei der Freiwilligen Feuerwehr, die ihn und seine Nachbarin vorbildlich betreut hätten. Eine Woche nach dem Brand ist seine Nachbarin in einer Einrichtung und Kilian Kreft bei einer Bekannten untergekommen. Denn beide Wohnungen sind zur Zeit noch unbewohnbar. Kilian Kreft nimmt's gelassen: "Ich denke, dieses Jahr gibt das nichts mehr. Da muss ich meinen 23. Geburtstag am 16. Dezember und Weihnachten eben wo anders feiern." Fotos: VG-Verwaltung Mendig / Walz (2)


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