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Weniger Arbeitslose

Im Landkreis wurden zum Monatsende 3.886 Arbeitslose gezählt. Das sind 175 weniger als im April und 486 weniger als im Vorjahr. Die Quote sinkt um 0,1 auf 3,4 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,8 Prozent.

"Der regionale Arbeitsmarkt präsentiert sich damit erfreulich stabil“, meint Agenturleiterin Ulrike Mohrs. Nachdem die Winterarbeitslosigkeit endgültig überwunden sei, profitierten davon zunehmend auch Menschen, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen seien. In der Statistik spiegelt sich dies in der Differenzierung der beiden Rechtskreise des Sozialgesetzbuches (SGB), die sich mit der Arbeitslosigkeit befassen.  Im Umland sank dieser Wert  im Rechtskreis SGB III in den vergangenen vier Wochen um 89 auf nun 1.701. Damit sind in diesem Rechtskreis 83 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als im Mai 2016. Dem SGB II sind in der Stadt derzeit 2.596 arbeitslose Menschen zugeordnet – 51  weniger als im April und 166 weniger als vor einem Jahr. Sie sind auf Grundsicherung (Hartz IV) angewiesen und werden vom Jobcenter betreut. Im Landkreis werden dem SGB II Ende Mai 2.185 Frauen und Männer zugeordnet – 86 weniger als vier Wochen zuvor und 403 weniger als vor einem Jahr. Vor allem beim Vergleich mit dem Vorjahr muss allerdings berücksichtigt werden, dass so genannte Aufstocker, deren Arbeitslosengeld I-Anspruch so niedrig ist, dass sie zusätzlich noch Grundsicherung beziehen, seit Januar nicht mehr dem SGB II, sondern dem SGB III zugeordnet werden. Dies führt zwar zu einer Verschiebung von einem in den anderen Rechtskreis, wirkt sich aber auf die Gesamtzahl der Arbeitslosen nicht aus. Immer stärker geprägt wird der Arbeitsmarkt auch rund um Koblenz vom Flüchtlingszuzug. Ende Mai sind in der Stadt 1.004 und im Landkreis 773 arbeitslose Ausländer gemeldet – 112 beziehungsweise 30 mehr als im Jahr zuvor. Da viele Asylsuchende (vorübergehend) aus der Statistik verschwinden, weil sie zunächst Integrationskurse besuchen, sei es nicht einfach, sich allein anhand der Zahlen ein genaues Bild zu machen, erklärt Mohrs. Allerdings offenbare sich damit auch die Chance, die der Zuzug in einigen Jahren für die Region bedeuten könne. Denn bereits heute sei spürbar, dass viele offene Stellen nicht mehr zeitnah besetzt werden können. Besonders deutlich sei das rund um Koblenz etwa im Einzelhandel, in der Gastronomie, dem Gesundheits- und Sozialwesen oder der Industrie. Aber auch bei der Zeitarbeit sei die Nachfrage deutlich gestiegen. Insgesamt wurden dem Arbeitgeberservice im Mai aus der Stadt 399 und aus dem Landkreis 516 zusätzliche offene Stellen gemeldet. Damit wächst die Zahl der Stellenangebote in der Stadt auf 1.842 und im Landkreis auf 2.595. Vor einem Jahr waren es noch 267 beziehungsweise 447 Stellen weniger. Aufschluss gibt die Statistik auch über ein anderes Arbeitsfeld, dass die Arbeitsagentur gerade im Frühsommer besonders beschäftigt: den Ausbildungsmarkt. 829 junge Koblenzerinnen und Koblenzer ließen sich seit Beginn des Ausbildungsjahres im Oktober von der Berufsberatung bei ihrer Ausbildungssuche unterstützen. Hinzu kamen 1.249 junge Leute aus dem Landkreis Mayen-Koblenz. Gleichzeitig wurden von den Koblenzer Unternehmen 1.247 offene Lehrstellen gemeldet, aus dem Landkreis kamen 1.405 hinzu. Rund zwölf Wochen vor Start der meisten Ausbildungsverhältnisse zählt die Agentur 350 unversorgte Bewerber aus Koblenz und 567 aus dem Landkreis. Ihnen stehen 538 beziehungsweise 710 offene Stellen gegenüber. Foto: Archiv


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