

Am frühen Mittwochnachmittag ereignete sich in einer Hobby-Brennerei, die unmittelbar an ein Wohnhaus angrenzt, eine schwere Verpuffung. Nach Angaben von Anwohnern war zunächst ein lauter Knall zu hören, gefolgt von Hilfeschreien. Kurz darauf drang dichter, schwarzer Rauch aus dem Gebäude.
Der Notruf ging um 13:44 Uhr bei der Leitstelle ein. Das Einsatzstichwort lautete "Explosion". Bereits beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte drang massiver, dichter Rauch aus der Brennerei. Sofort wurde eine Person mit schwersten Verbrennungen und Verletzungen aus dem Gebäude gerettet. Nach notärztlicher Erstversorgung wurde der Verletzte mit dem Rettungshubschrauber Christoph 10 in eine Spezialklinik nach Ludwigshafen geflogen, wie ein Polizeisprecher vor Ort bestätigte.
Feuerwehreinsatz bei 35 Grad Hitze
Während der ersten Löschmaßnahmen kam es zu einer plötzlichen Durchzündung. Eine gewaltige schwarze Rauchsäule stieg in den Himmel, begleitet von meterhohen Flammen. Das Feuer griff auf das angrenzende Wohnhaus über. Die Brandbekämpfung erfolgte sowohl über die Drehleiter von oben als auch durch zahlreiche Löschtrupps am Boden. Die Arbeit der Feuerwehr wurde zusätzlich durch die extreme Außentemperatur von über 35 Grad erschwert.
Zur Warnung der Bevölkerung wurden die Katwarn- und NINA-Apps ausgelöst, mit der Aufforderung, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Klimaanlagen abzuschalten. Für eine konstante Löschwasserversorgung kam ein Abrollbehälter "Tank" mit 10.000 Litern der Berufsfeuerwehr Trier zum Einsatz. Zusätzlich wurden mehrere hundert Meter Schlauchleitung über die B 53 bis zur Mosel verlegt. Die stark befahrene Bundesstraße wurde für die Dauer der Arbeiten voll gesperrt, was für viele Urlauber zu Verzögerungen führte.
100 Einsatzkräfte vor Ort
Die Einsatzleitung koordinierte die Maßnahmen über den Einsatzleitwagen (ELW) vor Ort, Lagebesprechungen fanden in einer nahegelegenen Gaststätte statt. Die DLRG übernahm die Versorgung der Einsatzkräfte mit Getränken. Aufgrund der hohen Zahl eingesetzter Atemschutzgeräteträger wurden auch Feuerwehren über die Grenzen der Verbandsgemeinde hinaus alarmiert. Der Rettungsdienst stellte mit mehreren Rettungs- und Krankenwagen sowie einem Notarzt die medizinische Absicherung sicher, insbesondere wegen der großen Hitzebelastung.
Der Strom im betroffenen Bereich wurde vorsorglich durch den Energieversorger abgeschaltet. Ein nahegelegener Kindergarten wurde vorsorglich gewarnt und durfte nicht ins Freie - eine direkte Gefahr bestand jedoch nicht.
Insgesamt waren rund 100 Einsatzkräfte vor Ort, darunter die FEZ, Führungsstaffel und Wehrleitung der VG Schweich, Feuerwehren aus Mehring, Schweich, Bekond, Ensch, Fell, Föhren, Köwerich, Longuich, Kenn, Pölich, Waldrach, Pluwig-Gusterath, die Berufsfeuerwehr Trier, der Gefahrstoffzug Trier-Saarburg, der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Landkreises, DRK Schweich, DRK OV Schweich, Notarzt Ehrang, Rettungshubschrauber Christoph 10, DLRG Schweich, Polizei Schweich sowie der Energieversorger.
Die Ermittlungen zur Ursache der Verpuffung laufen.
(Text: Florian Blaes)



