Nico Lautwein

Heftige Gewitter über Trier und Hochwald: Blitzeinschlag mit außergewöhnlicher Stärke

Region. Ein starkes Gewitter mit Blitzen, Sturm und Regen zog am Montagabend über Trier und den Hochwald. Besonders heftig war ein Einschlag nahe Gusenburg mit über 100 Kiloampere Stromstärke.

Am Montagabend, dem 20. Oktober 2025, zog gegen 22 Uhr ein starkes Gewitter über Trier und das Umland hinweg. Laut Polizei kam es zu mehreren umgestürzten Bäumen, unter anderem auf der L143 bei Irsch. Dort blockierte ein Baum fast die gesamte Fahrbahn. Ein Autofahrer prallte gegen das Hindernis, blieb jedoch unverletzt.

Extremblitz bei Gusenburg gemessen

Kurz nach 23 Uhr zog ein weiteres, besonders heftiges Gewitter über den Hochwald. Zeugen berichteten von einem lauten Knall, der den Boden spürbar vibrieren ließ. Nach Angaben von Kachelmannwetter wurde um 23:13 Uhr ein sogenannter „Hausrüttler“ registriert – ein Blitzeinschlag nahe der A1 zwischen Nonnweiler-Bierfeld und Gusenburg. Die gemessene Stromstärke betrug beeindruckende 112 Kiloampere (kA) – zum Vergleich: gewöhnliche Blitze erreichen im Schnitt etwa 3 kA.

Folgen für Windrad im Hochwald

Wir waren am Dienstagmorgen in dem Wald, wo es den Einschlag gab, und wollten herausfinden, ob es Spuren unter anderem an einem Baum gibt. Es gibt einige frisch entwurzelte Bäume, aber hier wurden wir speziell nicht fündig. Bemerkten aber, dass in unmittelbarer Nähe ein Windrad des Windparks Gusenburg nicht ging. Vor Ort stellten wir fest, dass Mitarbeiter des betreffenden Windrads anwesend waren. Sie erklärten uns, dass es ziemlich genau zu der Uhrzeit des Gewitters eine Defektmeldung gab. Heute gegen 13:15 Uhr konnte das Windrad wieder den Betrieb aufnehmen. Einen direkten Einschlag gab es jedoch nicht, wohl eher in unmittelbarer Nähe, und die mögliche Erschütterung löste die Fehlermeldung aus, so der Vestas-Mitarbeiter.

Langes und kräftiges Unwetter mit Sturmschäden

Der Donner war noch in bis zu 30 Kilometern Entfernung zu hören. Auffällig war zudem die Dauer des Unwetters: Mit über einer halben Stunde war es das längste Gewitter des gesamten vergangenen Sommers.

Auch hier richteten die Sturmböen Schäden an. Laut Polizei stürzten mehrere Bäume um, unter anderem in der Nähe des Segelflugplatzes Kell am See. Neben Blitzen und Wind brachte das Unwetter auch kräftigen Regen mit sich. Die gemessenen Niederschlagsmengen lagen bei 30 Litern in Abentheuer, 29 Litern in Weiskirchen/Saar, 26 Litern in Nonnweiler und 22 Litern in Trier.

Text: Florian Blaes


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