Andrea Fischer

Ringfee besucht Storchenkinder

Morbach. Naturschutz: Westnetz stellt Steiger zur Bering von Jungstörchen bereit

Einen tierischen Einsatz der etwas anderen Art hatten kürzlich die Strom-Expert*innen des Verteilnetz-Betreibers Westnetz. Ein junges Weißstorchenpaar hat vor rund sechs Wochen auf einer ehemaligen Gittermast-Trafostation der Westnetz in Morbach Storchennachwuchs bekommen. Das Vogelpaar hatte es sich bereits vor einiger Zeit in der ungewöhnlichen Herberge bequem gemacht und kann sich nun über Nachwuchs in Form von drei gesunden Storchenbabys freuen. Daher kamen Mitarbeitende des Verteilnetzbetreibers Westnetz mit Martina Kohls, Ehrenamtliche für die Vogelwarte Radolfzell zusammen, um der Storchenexpertin bei der Beringung der Baby-Störche zu helfen.

„Es freut uns sehr, dass die Beringung der Jungvögel so reibungslos funktioniert hat und die ganze Storchenfamilie wohlauf ist“, erklärte Heinz Raskop, Obermonteur bei Westnetz im Netzbereich Bernkastel-Wittlich und fügte hinzu: „Den Mitarbeitenden der Westnetz ist der Naturschutz überaus wichtig. Hohe Aufwendungen für den Vogelschutz sind in unserem Hauses Standard für das Wohl der Tiere und wir sichern Strommasten und Trafostationen stets umfangreich ab. Diese Station haben wir bereits vor ein paar Jahren dauerhaft vom Netz genommen, da sie immer wieder von Störchen bewohnt wird.“ Die tierliebenden Helfer*innen vergewisserten sich über die Gesundheit des Nachwuchses und befreiten das hoch gelegene Nest von Unrat. Bei dem Prozess der Vogelberingung wird den Jungtieren ein Kunststoffring mit individueller Nummer und einer Kontaktadresse ans Bein gebunden. Der Ring hilft bei der Erkennung und Untersuchung der Vögel und dient dem Schutz und Erhalt der Artenvielfalt. Die Strom-Expert*innen von Westnetz stellten einen Steiger zur Verfügung, damit das in luftiger Höhe gelegene Storchennest sicher erreicht werden konnte. Zunächst überprüfte die Fachfrau die Gesundheit der Neugeborenen und in einem zweiten Schritt schnallte Martina Kohls dann die Carbon-Ringe an den Füßen der Störche vorsichtig fest. Martina Kohls ist ehrenamtlich für die Vogelwarte Radolfzell am Bodensee tätig. Die Zentrale für Tiermarkierung, ehemals betitelt als Beringungszentrale, kümmert sich unter anderem um die Vogelberingung in Süddeutschland. Da Störche unter Naturschutz stehen, musste die Beringung vorab von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) bewilligt werden. Vögel werden beringt, um Daten zu sammeln, die der Wissenschaft und dem Naturschutz dienen. Je mehr Informationen gesammelt werden, umso besser lassen sich die Vögel schützen.


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