Andrea Fischer

Update: Wo ist Ramses? - Familie setzt Belohnung aus

Bekond. (fis) Ein kurioser Diebstahl hat sich am Wochenende in Bekond ereignet.

Der zahme Schafsbock Ramses fuhr gerne im Auto seiner Besitzerin Cindy Schätter mit. Seine Zutraulichkeit wurde ihm in der Nacht zum Sonntag wohl zu Verhängnis.

Der zahme Schafsbock Ramses fuhr gerne im Auto seiner Besitzerin Cindy Schätter mit. Seine Zutraulichkeit wurde ihm in der Nacht zum Sonntag wohl zu Verhängnis.

Bild: Privat

»Bei Schafsböcken kann es schon passieren, dass die mit zwei Jahren ein bisschen doof werden und oft auch aggresiv gegenüber den Menschen, aber Ramses war da ganz anders«, erzählt Besitzerin Cindy Schätter traurig. Meistens würden die Böcke dann aus der Herde heraussortiert, aber der dreijährige Ramses war da ganz anders. »Ramses hat keiner Fliege etwas zu Leide getan, er war einfach ein ganz liebes und zutrauliches Tier«, beschreibt die Hobby-Schäferin aus Bekond ihren treuen Bock, der ihr und der gesamten Familie schon sehr ans Herz gewachsen war. Es ist für sie unbegreiflich, dass ihrem Schaf nun sehr wahrscheinlich etwas Schlimmes zugestoßen ist, nur weil er so zahm und zutraulich war.

Wer hat etwas gesehen?

Geschehen ist der fiese Diebstahl von Samstag auf Sonntag, 20./21. Januar). Der zahme Suffolkbock wurde von der Weide entlang des im Wald befindlichen am sogenannten »Promillenweges« von Bekond in Richtung Schweich gestohlen. »Laut Fußspuren war es ein Täter mit großen Füßen - mindestens Schuhgröße 44 - der stark sein muss, denn er muss Ramses trotz dessen rund 120 Kiogramm Gewicht getragen haben, denn die Fußeindrücke im Schnee sind ab dem Gehege tiefer.«, sagt die 27-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung. Ramses sei laut seiner Besitzerin auch nicht die erste Wahl gewesen. Nur sei der andere Bock sehr scheu und ließe sich selbst mit Futter nicht anlocken und einfach fangen. Ramses hingegen ließe sich einfach anfassen. »Ehrlich gesagt habe ich kaum Hoffnung, dass er noch lebt«, bedauert Cindy.

»Um anderen Schafen so ein Schicksal zu ersparen und um wieder ruhig schlafen zu können, hoffe ich sehr, dass doch jemand was mitbekommen hat«,so ihr Appell. "Bitte meldet euch auch, wenn ihr Schlachtabfälle oder Wolle findet! Ich gehe davon aus, dass der Täter vorher schon einmal an der Weide vorbei kam.", vermutet die Tierfreundin weiter.  Aus ihrer Sicht habe der Täter dann geplant wiederzukommen, um ein Tier zu stehlen.  "Ich kann nicht begreifen welcher Mensch so herzlos und unverschämt ist ein Tier zu klauen!  Ich möchte meinen Tieren ein artgerechtes Leben bieten und dazu gehört möglichst ganzjährige Weidehaltung. Jetzt hab ich Angst, meine Tiere für andere sichtbar zu halten. Und gerade die, die zutraulichen sind, sind die, die einem besonders ans Herz gewachsen sind und leichte Beute für solche Unmenschen sind. Ich hab mir die letzte Zeit so viele Gedanken gemacht um den Wolf und dann kommt ein Mensch..."

Die Familie von Cindy Schätter eine Belohnung von 500 Euro für die Ergreifung des Täters oder das Auffinden des Tieres ausgesetzt.

Zeuginnen und Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Tathergang oder zu dem Täter oder der Täterin geben können, werden gebeten sich unter der Telefonnummer 06502- 9157 0 bei der Polizeiinspektion Schweich zu melden.


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