Andrea Fischer

Weihnachtsaktion für LKW-Fahrer auf der A1 erfolgreich umgesetzt

Hermeskeil/Reinsfeld. (KS) Am heutigen ersten Weihnachtsfeiertag, dem 25. Dezember, ist auf der Autobahnraststätte Hochwald an der A1 eine besondere Weihnachtsaktion für LKW-Fahrerinnen und LKW-Fahrer umgesetzt worden.

Nach wochenlanger Vorbereitung verteilten Florian Blaes, seine Familie sowie Helferinnen und Helfer des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Trier insgesamt 250 gefüllte Eimer an Fahrer, die die Feiertage fernab ihrer Familien auf dem Rastplatz verbrachten. Die Resonanz vor Ort war deutlich spürbar und zeigte, wie groß der Bedarf an Aufmerksamkeit und menschlicher Zuwendung gerade an solchen Tagen ist.

Gemeinsamer Start am Morgen in Hermeskeil

Der Aktionstag begann am frühen Vormittag in Hermeskeil. Kurz nach 10 Uhr trafen sich Florian Blaes, Mitglieder seiner Familie sowie Vertreterinnen und Vertreter des ASB Trier am Mehrgenerationenhaus, wo die bereits gepackten Eimer in den vergangenen Tagen gelagert worden waren. In ruhiger, strukturierter Arbeit wurden die Eimer aus dem Gebäude geholt und in bereitstehende Anhänger und Fahrzeuge verladen. Dabei griffen alle Beteiligten mit an, um den Transport zügig vorzubereiten.

Die Eimer waren bereits im Rahmen einer gemeinsamen Packaktion mit zahlreichen Freiwilligen befüllt worden. Enthalten waren Hygieneartikel, Getränke, Süßigkeiten, Warnwesten sowie kleine weihnachtliche Beigaben. Die frischen Lebensmittel, insbesondere die Rohesser, sollten aus hygienischen Gründen erst direkt vor Ort ergänzt werden.

Nachdem alle Fahrzeuge beladen waren, machte sich die Gruppe in Kolonne auf den Weg zur Autobahnraststätte Hochwald. Die Fahrt verlief ohne Zwischenfälle, sodass der geplante Zeitrahmen eingehalten werden konnte.

Vorbereitung auf dem Rastplatz Hochwald

Auf dem Rastplatz angekommen, begannen die Helferinnen und Helfer umgehend mit den letzten Vorbereitungen. In einem Bereich nahe der parkenden Lastwagen wurden die frischen Rohesser gemeinsam mit frischen Brötchen verpackt und anschließend in die Eimer gelegt. Diese Ergänzung war vielen Helfern besonders wichtig, da sie den Fahrerinnen und Fahrern eine direkte Mahlzeit für den Tag ermöglichen sollte. Zusätzlich gab es von einem Altenheim aus der Region Trier Gulaschsuppe, welche gespendet wurde.

Persönliche Übergabe trotz Sprachbarrieren

Im Anschluss begann die eigentliche Verteilaktion. Die Helferinnen und Helfer gingen über den Rastplatz und sprachen die LKW-Fahrer direkt an. Schnell zeigte sich dabei eine Herausforderung, auf die Florian Blaes im Vorfeld jedoch vorbereitet gewesen war: Viele der Fahrer sprachen kein Deutsch. Ein Teil konnte sich auf Englisch verständigen, andere sprachen Russisch, Rumänisch oder Polnisch.

Um dennoch einen direkten Austausch zu ermöglichen, hatte Blaes einen Übersetzer organisiert, der mehrere dieser Sprachen beherrschte. Dadurch konnten die Hintergründe der Aktion erklärt und persönliche Worte gewechselt werden. Für viele Fahrer war es sichtbar wichtig, nicht nur ein Geschenk zu erhalten, sondern auch angesprochen und wahrgenommen zu werden. Begrüßt wurden die LKW-Fahrer von der gesamten Helfer Gruppe mit einem liebevollen ,,Merry Christmas,,.

Die Eimer wurden einzeln übergeben, häufig begleitet von kurzen Gesprächen, einem Händedruck oder einem Dankeschön. Trotz der unterschiedlichen Sprachen entstand auf diese Weise eine Form von Nähe, die den Charakter der Aktion prägte.

Emotionale Reaktionen vor Ort

Wie sehr die Aktion die Fahrer berührte, zeigte sich an verschiedenen Reaktionen. Ein LKW-Fahrer hatte laut Aussage von Saskia Blaes, der Schwester von Florian Blaes, Tränen in den Augen, als er seinen Eimer entgegennahm. Für die Helferinnen und Helfer war dies ein Moment, der deutlich machte, welche Bedeutung solche Gesten haben können.

Saskia Blaes, die ebenfalls beim Verteilen half, berichtete, dass viele Fahrer sich mehrfach bedankten und ihre Situation schilderten. Einige seien seit Tagen oder Wochen unterwegs und könnten ihre Familien erst nach den Feiertagen wiedersehen. Ein LKW-Fahrer berichtete vor Ort sogar, dass er erst am 2. Januar wieder weiterfahren würde und solange auf der Raststätte Hochwald fest sitzen tut. Gerade an Weihnachten ist das Gefühl der Einsamkeit auf Rastplätzen besonders stark.

Auch andere Beteiligte nahmen wahr, dass die Aktion für viele Fahrer mehr war als eine reine Sachspende. Sie bot einen Anlass für Austausch und vermittelte das Gefühl, an diesem Tag nicht übersehen zu werden.

Rückblick des Initiators

Nach Abschluss der Verteilung zeigte sich Florian Blaes zufrieden mit dem Verlauf des Tages. Er erklärte, dass es ihm persönlich viel bedeutet habe, die Aktion nicht nur zu planen, sondern auch selbst umzusetzen. Die positiven Reaktionen der Fahrer hätten bestätigt, dass der Aufwand gerechtfertigt gewesen sei.

Blaes betonte, dass viele der angesprochenen Fahrer Tausende Kilometer von ihren Familien entfernt seien und Weihnachten im Führerhaus verbringen müssten. Ihnen an diesem Tag eine kleine Freude zu machen, habe ihn selbst sehr bewegt. Auch die Zusammenarbeit mit dem ASB Trier und die Unterstützung durch seine Familie und zahlreiche Freiwillige hob er hervor.

Die Aktion auf der Raststätte Hochwald endete am frühen Nachmittag, nachdem alle vorbereiteten Eimer verteilt worden waren. Für die Beteiligten war damit ein Projekt abgeschlossen, das aus einer einfachen Beobachtung entstanden war und am ersten Weihnachtsfeiertag seinen konkreten Ausdruck gefunden hatte.

Text/Fotos: Kevin Schößler


Meistgelesen