lmw

Corona-Krise als Chance für den Eifel-Tourismus

Die anstehende Wiedereröffnung der touristischen Dienstleistungsbetriebe ermöglicht einen Neustart für den Tourismus in der Eifel.
Heinz-Peter Thiel (v.l.), Florian Kucher, Klaus Schäfer und Vera Merten stellten die Tourismus-Strategie für die Zeit nach der Wiedereröffnung vor. Foto: Eifel Tourismus GmbH

Heinz-Peter Thiel (v.l.), Florian Kucher, Klaus Schäfer und Vera Merten stellten die Tourismus-Strategie für die Zeit nach der Wiedereröffnung vor. Foto: Eifel Tourismus GmbH

Anfang März hätte die Eifel Tourismus GmbH (ET) eigentlich wie auch in den vergangenen Jahren an der Internationalen Tourismus-Börse in Berlin teilnehmen sollen. Diese wurde im Zuge der Corona-Pandemie jedoch abgesagt. Dies läutete eine noch nie dagewesene und schwierige Zeit für die Tourismusbranche ein, auch in der Eifel. »Die Corona-Pandemie hat nun zu einer Vollbremsung geführt«, sagt Wolfgang Reh von der ET bei einem Pressegespräch Anfang der Woche. Dort wurde die Tourismus-Strategie für die Zeit nach der Wiedereröffnung vorgestellt. Die Auswirkungen des Shutdowns zeigen sich schon jetzt deutlich: laut der ET wird der Bruttoumsatzverlust aktuell auf 384 Millionen Euro geschätzt, die im Zuge der Pandemie nicht erwirtschaftet werden konnten. Damit fehlen der Tourismus-Branche täglich rund 4,3 Millionen Euro Bruttoumsatz. »Wir hatten uns auf ein erfolgreiches Jahr 2020 eingestellt. Die Zahlen aus dem vergangenen Jahr hatten uns positiv gestimmt«, resümiert Heinz-Peter Thiel, Landrat des Landkreises Vulkaneifel und Aufsichtsratsvorsitzender der ET. Aktuell stehe die Tourismus-Branche vor einer großen Herausforderung, jedoch sollte die momentane Situation dazu genutzt werden, gestärkt aus der Krise zu gehen. Ziel sei es aber nach wie vor, die Ausbreitung des Virus so gut wie möglich zu verhindern – auch nach der Wiedereröffnung der touristischen Dienstleistungsbetriebe.

Zeit des Shutdowns genutzt

Klaus Schäfer, Geschäftsführer der ET, und Vera Merten, Geschäftsführerin der GesundLand Vulkaneifel GmbH, berichten übereinstimmend, dass man die Zeit des Shutdowns produktiv genutzt habe. So wurden beispielsweise die Internetauftritte, Buchungsportale und Newsletter überarbeitet und an die aktuelle Situation angepasst. Somit wolle man den Informationsfluss für die Gäste, Einheimischen aber auch Partnerbetriebe sicherstellen. So werden beispielsweise verschiedenste Angebote der Partnerbetriebe des GesundLands auf der neuen Plattform »Einkaufserlebnis Vulkaneifel« gebündelt dargestellt. Florian Kucher, Geschäftsführer des Kucher’s Landhotel in Darscheid, weiß, welche Probleme auf die Betriebe nun warten. Er freue sich auf die Wiedereröffnung, sieht aber vor allem in der Kürze der Zeit bis zur Wiedereröffnung auch eine große Herausforderung. So müssen beispielsweise Abläufe, wie etwa Dienstpläne und Öffnungszeiten, angepasst werden. Ein eigenes Strategiepapier zur Regeneration des Tourismus in der Eifel liefert die Grundlage für maßgeschneiderte Angebote, welche die Gäste nutzen und über die sie fundiert informiert werden: Tagesausflüge mit Wander- und Radwandertouren, Kurzreisen und mehrtägigen Urlaubsreisen. Immer ist dabei mindestens ein touristischer Betrieb integriert, so dass eine Wertschöpfung stattfinden kann. Die Angebote orientieren sich an den Reiseanlässen der Gäste: Erholung in der Natur, Zeit für sich haben, die typischen Eifeler Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft in ihrer regionalen Einzigartigkeit erleben. »Dafür richten wir eine eigene Landing-Page ein: www.eifel.info/­wiederauftour«, so Klaus Schäfer. Angesichts des vom Deutschen Tourismus-Verbandes vorhergesagten Booms des Inlandstourismus werden die Angebote aktuell auf allen relevanten Marketingkanälen ausgespielt. Dabei wird darauf geachtet, dass etwa die angebotenen Ausflugsziele den aktuellen Beschränkungen angepasst werden. So erfahren die Gäste online, welche Sehenswürdigkeiten momentan in der Eifel besucht werden können.


Meistgelesen