Metamorphose einer grünen eifelanerischen Mosaikjungfer

Das Phänomen der Metamorphose einer grünen eifelanerischen Mosaikjungfer erinnert irgendwie an die Umstyling Prozedur der Klum Mädels. Allerdings ohne Tränen und Gezeter. Die hiesige Libelle (wir Entomologen wissen um das amphibische Insekt der gemäßigten Breiten) weilt den größten Teil ihres Lebens im Wasser, in welchem sie auch -als Polarlarve aus dem Ei schlüpfend- verschiedene Phasen ihres Lebenszyklus durchschwimmt. Beginnend mit der ersten Häutung zur eigentlichen Larve. Eine Session, die sie bis zu 15-mal absolviert. Ähnlich einer Madonna, die sich während ihres Künstlerinnendaseins auch immer wieder wandelt -mal mit schiefen Live Tönen, mal mit Vocal Recording. Nach ihrem letzten Outfitwechsel widersagt unser aufstrebendes „Next One Summer Topmodel“ komplett jeglicher Nahrungsaufnahme -Heidis Mädels fahren vor dem Unterwäsche Shooting eine ähnliche Strategie. Stattdessen widmet sie sich ganz der Umstellung von Kiemenatmung auf die, des sinnvollen Verarbeitens atmosphärischen Sauerstoffs (der Duft der großen, weiten Welt). Wenn dann der Zeitpunkt gekommen, da sie dem kühlen Nass zu entklettern bereit, vermag ihr Auftritt auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz so spektakulär anzumuten, wie der einer Halley Barry, aber das erotischste Bondgirl aller Zeiten (laut repräsentativer Statistik des Wissens Magazin „Playboy“) trug schließlich auch einen sensationellen, orangen Bikini nebst eines adrettem weißen Gürtelchens. Bei der Imago beginnt erst jetzt die eigentliche Show. Rise like a Phoenix! Aus dem aufgeplatzten Larvenpanzer schälend, transformiert sie zu einem beneidenswert schönen Vollinsekt. Ganz ohne aufgemalten Bart, dafür aber grün schimmernd gewandet. Und die Fluggeräusche der debütierenden Beauty klingen so viel märchenhafter, als die klappernden Hüftknochen -nebst grummelnder Mägen, obwohl diese doch vorab ein fünffach rationiertes Pfefferminzdragee geknuspert- der broternst dreinblickenden Catwalk Gazellen.