Nachwuchs in Berndorf

„Das Himmelreich ist bei den Kühen“ (F. Nietzsche). Auch unsereins genießt es, sich, inmitten solch entschleunigter Schönheiten, für ein paar Augenblicke dem Himmelreich näher zu fühlen. Wenn man(n) oder Frau derzeit beispielsweise vegan des Weges durch die Eifel reitet -sprich den Drahtesel ausführt- besteht durchaus die Chance auf eine -normalerweise beständiges Gras rupfende und im Anschluss genüsslich wiederkäuende- Sympathieträgerin zu stoßen, welche erst vor kurzem Mutter geworden sein dürfte. Dann, wenn diese sich just im Moment so hingebungsvoll fürsorglich ihrem frisch entplumpsten Sprössling widmet. Ihren kleinen Youngstar aufmunternd anstupst, um nachhaltig dessen Motivation zu nähren, seine wackeligen Stelzen so unter dem Körper zu entfalten, dass ein relativ sicher ausgependelter Stand gewährleistet ist, der den Platz an der ganztägig geöffneten Milchbar -incl. rundum Service mit Wohlfühlgarantie- halbwegs sicher gewährleisten könnte. Wenn nur nicht die geradezu bleierne Müdigkeit in den noch unsicheren Beinen wäre…aber erfahrungsgemäß nimmt die Neugier des kleine Neuzugang -mit den glänzenden Augen und dem Samtschnäuzchen- mit jedem Tag zu und die Umgebung will demzufolge auch Stück für Stück entdeckt und erobert werden. Und schon bald wird auch diese zukünftige Weidedame bzw. der Weidegentleman sowohl dem zweibeinigen, sportlich ambitionierten Wanderfreund -welcher strammen Schrittes diese Eifelsteig Etappe abzureißen beabsichtigt- wie auch dem gemütlich des Weges schlendernden Genussgeher und des Weiteren dem -mehr oder weniger kraftvollen- Pedaltreter ein freundliches: „herzlich willkommen“ entgegenzumuhen. Auf diese Weise versprühen die unermüdlich fleißigen Mitarbeiterinnen milcherzeugender Betriebe im ländlichen Raum -nebst ihres aufstrebenden Nachwuchses- tatsächlich etwas von der Lässigkeit, welche Nietzsche den guten Dingen nachsagt, die wie Kühe auf der Weide lägen. Und ich überlege, ob ich das nächste Mal ihren Gruß nicht einfach lautmalend erwidern sollte.