Claudia Erdorf
von unseren Lesern

Per pedes durch die Eifel

Per pedes durch die Eifel

Per pedes durch die Eifel

Bild: Claudia Erdorf

Wir geschichtlich, geologisch, faunistisch, botanisch und heimatkundlich interessierte Wanderfreunde lieben das Entdecken unserer malerischen Landschaften. Eine -meinerseits lediglich grob überflogene- Wanderbeschreibung lud mich zu einer „kurzweiligen und sicher lange in Erinnerung bleibenden Route“ ein. Diese, mit jedem Meter an Schönheit gewinnende Strecke, würde mir die Möglichkeit offenbaren, oft mit der erlebnisreichen Natur alleine sein zu können, da sie nur wenigen bekannt sei. So ließ ich mich also auf einem schmalen Pfad abwechslungsreich bergauf lotsen. Zügig an Höhe gewinnend, synchron mit dem eigenen Pulsschlag. Zum Glück übertönte das „Plätschern des eilends über die Steine springenden Wassers“ mein Japsen, während „tiefhängende Äste fast das quirlig dahineilende Bächlein berührten“. Ehrlich gesagt, war mein Blick für die Kleinode am Wegesrand zwischenzeitlich etwas eingetrübt, da ich -einer alten Dampflok gleich- qualmend und mit beschlagener Brille im eigenen Sud vor mich hin suppte. Aus einem Wall an Bäumen plötzlich hinaus in ein Meer von Licht zu schlurfen -während der Hochsommer die volle Intensität der Sonne zu entfalten verstand -lichtet den Nebel jedoch deutlich. Die Dankbarkeit bezüglich der, über dem Land liegenden brütender Hitze hielt sich dennoch in Grenzen. Aber wie bei jedem Kraftakt relativieren sich die Anstrengungen im Ziel und werden, dank hochtourig angekurbelter Endorphine Produktion, umgehend at acta legend, vergessen. Meine körpereigenen Opioidpeptide sollten zeitnah auf einer -laut Insidertipp- lohnenswerten Bank mit dem „zum Verweilen einladenden sensationellen Weitblick“ ausgeschüttet werden. Den ermatteten Korpus mit einem leisen „Danke“ sinnvoll auf ihr abgelegt, war ich zunächst mit Atmen beschäftigt, ehe mir aufging, dass dieser Weg mangels Freischnitt der Aussicht noch nicht einmal den hiesigen Forstmitarbeitern bekannt sein dürfte. Da jedoch der Weg das Ziel, und es in der Eifel der Wege unzählige gibt, warten demzufolge noch haufenweise attraktiv postierte Sitzmöglichkeiten darauf, von mir kurzzeitig in Beschlag genommen zu werden.

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