

Mal kurz Brecheisen oder Schraubenzieher angesetzt und im Handumdrehen befinden sich die ungebetenen Gäste am Ziel ihrer verbrecherischen Mission. Schnell noch die Beute eingesackt, und schon sind sie wieder über alle Eifelberge. Was bleibt, ist neben dem materiellen der seelische Schaden, den die Einbrecher bei den Betroffenen anrichten. »Für die Opfer ist der Einstieg ins Haus ein Vorstoß in ihre Intimsphäre. Gerade das Eindringen in das Schlafzimmer, das als besonders geschützter Bereich gilt, kann die Opfer langfristig psychisch belasten. Es ist was völlig anderes, als ein Pkw- oder Garageneinbruch«, sagt der erste Polizeihauptkommissar Alfred Haas. Der Leiter der Polizeiinspektion Daun verweist auf die Opferschutzbeauftragte des Polizeipräsidiums Trier, die sich traumatisierten Betroffenen annimmt und therapeutische Angebote vermittelt. Auch schaut die Polizei zwei, drei Monate nach dem Verbrechen noch einmal vorbeugend bei den Opfern vorbei. Die seelischen Folgen können erheblich sein. Umso erfreulicher ist der Trend im Dienstgebiet der Dauner Polizei, das die Verbandsgemeinden Daun, Gerolstein, Hillesheim und größtenteils Kelberg umfasst. In den vergangenen fünf Jahren bliebt die Zahl der Wohnungseinbrüche nicht nur stabil. Sie sank sogar von 76 registrierten Fällen 2013 auf 70 Fälle im vergangenen Jahr. Landesweit verzeichnet die Polizei dagegen einen negativen Trend nach oben. Eine der Ursachen könnte die noch gelebte Nachbarschaft in der ländlichen Region sein, vermutet Haas. Hier seien Aufmerksamkeit und Wahrnehmung noch anders als in den Städten. Dennoch bittet er die Bevölkerung, auch weiterhin Verdachtsmomente direkt der Polizei zu melden: zum Beispiel fremde Personen, die von Tür zu Tür gehen oder Fotos schießen, sowie auffällig langsam durch Wohngebiete fahrende Autos. Ausdrücklich weist Haas darauf hin, dass dieser Tipp an die Polizei keine Kosten für den Anrufer nach sich zieht. Ebenfalls ist darauf zu achten, Einbrecher abzuschrecken. Dies gelingt unter anderem durch aktivierte Fenster- und Türsicherungen. Dagegen haben Urlaubsankündigungen in den sozialen Netzwerken nichts verloren. Überdies fährt die Polizei jetzt wieder vermehrt Streife, um den Verbrechern das Handwerk zu legen. Als »Bürgerservice« hat das Polizeipräsidium Trier ein Zentrum »Polizeiliche Prävention« eingerichtet. Hier stehen fünf Beamte als Ansprechpartner für alle Altersgruppen zur Verfügung. Das Angebot ist kostenlos und beinhaltet mitunter Vor-Ort-Termine, um die Bürger auch in Sachen Einbruchschutz eingehend zu beraten. Kontakt: Tel. 0651-9779-12 56, E-Mail beratungszentrum.trier@polizei.rlp.de.