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Strohner stoppen die Deponie-Pläne

Der Strohner Gemeinderat hat beschlossen, den Pachtvertrag mit der Firma Scherer zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu kündigen. Grund dafür sind die Pläne des Betreibers der Lavagrube, auf dem Gelände eine Abfalldeponie zu erreichten.
Viele Bürger haben in den vergangenen Jahren gegen die Deponie-Pläne in Strohn protestiert. Foto: Archiv

Viele Bürger haben in den vergangenen Jahren gegen die Deponie-Pläne in Strohn protestiert. Foto: Archiv

„Der Vertrag läuft zwar noch über zehn Jahre, trotzdem war die jetzige Kündigung notwendig“, so Heinz Martin, Ortsbürgermeister der Ortsgemeinde Strohn. „Wir haben seit 2014 in mehreren Gesprächen mit der Firma Scherer deutlich gemacht, dass wir an einer weiteren guten Zusammenarbeit mit der Firma Scherer interessiert sind. Dies allerdings nur unter der Voraussetzung, dass auf den Eigentumsflächen der Ortsgemeinde keine Deponie der Klasse I errichtet wird", fasst der Ortsbürgermeister zusammen. Bereits im Januar hatte der Gemeinderat dafür votiert, einer Vertragsverlängerung des bis zum Jahre 2026 laufenden Pachtvertrags mit der Fa. Scherer nur zuzustimmen, wenn auf den Grundstücken der Ortsgemeinde keine Deponie der Klasse 1 errichtet werde. "In unseren Gesprächen haben wir der Fa. Scherer immer wieder angeboten gemeinsam zu einer für beide Parteien tragfähigen Lösung zu kommen und entsprechende Vorschläge unterbreitet", so Martin weiter. Da der Lavagruben-Betreiber nicht bereit gewesen sei, hierauf einzugehen und an seinen Plänen festhalten zu wollen, sei die gemeinde zur Kündigung des Pachtvertrags gezwungen gewesen.

Rückblick

Die Firma Scherer baut bereits seit 60 Jahren Lavasand auf den Flächen der Ortsgemeinde Strohn ab. Zur Renaturierung war es ihr bislang gestattet, Erdaushub sowie Baurestestoffe in den Tagebau einzubringen. Seit 2012 läuft bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) als zuständige Behörde ein Planfeststellungsverfahren, mit dessen Abschluss der Firma Scherer der Betrieb einer Deponie der Klasse I nach der Deponieverordnung erlaubt werden soll. Der Pachtvertrag zwischen der Firma Scherer und der Ortsgemeinde Strohn hat eine bis Ende 2026 befristete Laufzeit, wobei eine automatische Verlängerung im Falle der nichtfristgemäßen Kündigung vorgesehen ist. Im Ort hatte es massiven Widerstand ggen die Deponiepläne gegeben.


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