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Johannes Mager

Dauner Feuerwehren sind gefeit gegen Waldbrände

Deudesfeld. Eine Waldbrandübung mit 120 Feuerwehrkräften der VG Daun verlief zur Zufriedenheit von Wehleiter Thomas Simonis. Die Vegetationsbrände häufen sich.

»Die Wohnungs- und Hausbrände gehen zurück. Vegetationsbrände werden uns in den nächsten Jahren viel mehr beschäftigen.« Dessen ist sich Thomas Simonis, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Daun, sicher: »So viele Vegetationsbrände wie in diesem Jahr habe ich in meiner Feuerwehr-Laufbahn noch nicht erlebt.« Bereits in den vergangenen Jahren war diese Tendenz deutlich zu erkennen. Daher begannen schon im April in der Einsatzleitung die Planungen für die erste große Waldbrandübung in der Verbandsgemeinde Daun. Durchgeführt wurde sie im vergangenen Wochenende im Wald im Bereich des Hinterbüschs bei Deudesfeld. Laut Szenario sollte dort ein großes Waldstück in Flammen stehen, die es zu bekämpfen galt. Rund 120 Feuerwehrkräfte der Wehren aus Bleckhausen, Daun, Deudesfeld, Niederstadtfeld, Oberstadtfeld, Schönbach, Schutz, Üdersdorf, Wallenborn und Weidenbach waren an der Übung beteiligt. Auch ein Helikopter der Polizeihubschrauberstaffel Rheinland-Pfalz mit einem rund 500 Liter fassenden »Wassersack« war eingebunden. »Ich habe Kontakte dorthin und angefragt. Die waren sofort dabei, weil sie auch nicht allzu oft die Möglichkeit haben, solche Einsätze zu üben«, sagt Simonis. Das Löschwasser entnahm die Besatzung aus dem Meerfelder Maar, um es dann zur Einsatzstelle zu fliegen.

Zur Wasserversorgung trugen außerdem etliche Landwirte bei. »Seit fünf Jahren gibt es in der Verbandsgemeinde Daun ein Löschwasserkonzept, bei dem wir durch 36 Landwirte unterstützt werden«, erklärt Simonis. Mit gereinigten Güllefässern transportieren die Landwirte Löschwasser zu den Bränden und füllen damit die 10.000 Liter fassenden Faltbehälter der Feuerwehr. »Wir haben bei der Übung nicht alle Landwirte eingestzt, um erst einmal zu testen, wie viele wir überhaupt brauchen würden«, berichtet Simonis. Eine Erkenntnis der Übung, die laut Wehrleiter ansonsten bestens verlaufen ist: Beim Einsatz mehr Landwirte anfordern. Letztlich wurde die Übung zudem aus dem Wassernetz des Gruppenwasserwerks Daun gespeist. »Eine Aufgabe war es, alle diese Wasserzusammenflüsse zu koordinieren«, sagt Thomas Simonis. Geübt wurde auch das Auswechseln der Feuerwehrkräfte und die Versorgung mit Getränken. Die Kräfte seien bei solchen Einsätzen teils mehrere Stunden der großen Hitze ausgesetzt, verdeutlicht Simonis. Dazu wurde auf dem Weidenbacher Sportplatz ein Bereitstellungsraum eingerichtet. Dort warteten aktuell nicht eingesetzte Feuerwehrkräfte auf ihren Einsatz.

Die Einsatzleitung hingegen bezog auf dem Sportplatz Deudesfeld Stellung. »Wir haben eine richtige Lageführung mit Lageplan aufgebaut, so dass wir auf Magnettafeln immer sehen konnten, welcher Wagen wo im Einsatz ist«, erklärt der Wehrleiter. Ebenso wurde ein Kommunikationsnetz mit mehreren Funkgruppen für verschiedene Einsatzabschnitte aufgebaut. Ebenfalls involviert in die Übung war das Forstamt Daun. Forstamtsleiter Horst Womelsdorf und sämtliche Revierleiter waren beteiligt. »Wir haben in jedem Brandabschnitt einen Forstarbeiter eingesetzt, denn die kennen ihren Wald am besten«, so Simonis. Ebenfalls im Einsatz: ein Rettungswagen des Roten Kreuzes samt Besatzung. Eine halbe Stunde vor Übungsbeginn unterrichtete er auf dem Deudesfelder Sportplatz alle Ortsbürgermeister der umliegenden Ortschaften über den Übungsablauf. Auch VG-Bürgermeister Thomas Scheppe und Mitglieder des VG-Rates waren vor Ort.


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