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Robert Syska

Von der Nahe nach Berlin: Eine Neujahrsbrezel fürs Schloss Bellevue

Bad Kreuznach. Mit süßen Neujahrsgrüßen von der Nahe war Bäcker-Obermeister Alfred Wenz zu Gast beim Neujahrsempfang des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue.

Im Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz: Die Delegation von der Nahe mit (von links) Madeleine Andrae, Alfred Wenz und Melina Klaar.

Im Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz: Die Delegation von der Nahe mit (von links) Madeleine Andrae, Alfred Wenz und Melina Klaar.

Bild: Privat

"Prost Neijohr, e Brezel wie e Scheierdor, e Lebkuche wie e Ofeblatt, so werre mir alle gar devun satt!" Dieser altbekannte Neujahrs-Segensspruch, den in unserer Region jeder kennt, wurde in diesem Jahr erstmals beim Empfang des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue aufgesagt. Der Vorsitzende Kreishandwerksmeister und Bäcker-Innungsobermeister Alfred Wenz (Bundenbach), Bäckergesellin Madeleine Andrae und die Auszubildende Melina Klaar überreichten beim Empfang des Bundespräsidenten eine süße Hefebrezel mit Nuss-, Mohn- und Marzipan-Füllung. Dabei rang Wenz den Eheleuten Steinmeier das Versprechen ab, auch im nächsten Jahr wieder diese traditionellen Neujahrsgrüße überbringen zu können.

Zuvor gab's bereits in der Mainzer Staatskanzlei ein kleines Jubiläum: Dort überbrachten die Bäcker von der Nahe die mittlerweile 25. Neujahresbrezel an Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Die Tradition geht auf ein Dankeschön an Dreyer-Vorgänger Kurt Beck zurück. Der damalige Ministerpräsident hatte beim Bäcker-Verbandstag 1998 im Bad Kreuznacher Kurhaus die Festrede gehalten. Als Dank backten Heiko Heintz (Bosenheim) und Alfred Wenz eine Neujahrs-Brezel mit Nussfüllung. Eine Staatskanzlei-Mitarbeiterin aus Schlesien machte den Vorschlag, doch bitte noch Mohn einzubacken. Und Kurt Beck wünschte sich Marzipan. Seither ist die Große Hefe-Brezel mit Nuss, Mohn und Marzipan gefüllt.

Anlässlich dieses Brezeljubiläums erfüllte Ministerpräsidentin Dreyer Wenz den Wunsch, die Brezeltradition aus dem Naheland auch beim Empfang des Bundespräsidenten zu präsentieren. Wenz erinnerte im Gespräch mit Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender daran, dass der Kurt Beck die Überzeugung geprägt habe, nach einer dritten Wiederholung sei eine Sache Tradition. Darauf arbeite man mit der Neujahrsbrezel für Berlin nun hin, sagt Wenz. In Berlin wie in Mainz nutzte er außerdem die Gelegenheit, auf die massiven Probleme des Handwerks und der traditionell arbeitenden Familienbetriebe hinzuweisen, auf notwendige Unterstützung bei Energie, Ausbildung, Fachkräftebedarf. In den drei Kreisen Bad Kreuznach, Birkenfeld und Rhein-Hunsrück repräsentiert die Kreishandwerkerschaft in 24 Innungen immerhin rund 1000 Handwerksbetriebe.


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