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Seniorenheime suchen personelle Unterstützung

Für die Corona-Krise wappnen sich jene Alten- und Pflegeheime im Kreis Birkenfeld, deren Leitungen sich nun auf Initiative von Christian Grimm im Sitzungssaal des Idar-Obersteiner Stadtrats trafen. Um Lücken schließen zu können, wenn Mitarbeiter quarantänebedingt ausfallen, unterstützen die Kommunalverwaltungen einen Aufruf. Vertreten waren Häuser aus der Stadt Idar-Oberstein und der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen, nicht jedoch aus den Verbandsgemeinden Birkenfeld und Baumholder.

Bei dem Erfahrungsaustausch berichteten die Betreiber von frühzeitig ergriffenen Hygienemaßnahmen, dem Einsatz von Schutzausrüstung und Plänen zur Abschottung einzelner Bereiche, falls es in einer Einrichtung zu einer Coronavirus-Infektion kommt. „Im Bundesgebiet gibt es genügend Negativbeispiele“, weiß Christian Grimm, der die Seniorenwohnanlage Grimm in Tiefenstein leitet: „Jeder von uns hat sich frühzeitig Gedanken gemacht, um sich auf diese Situation einzustellen.“

Abstrich nur Momentaufnahme

Kommt es in einem der Heime zu einem Corona-Fall, folgt eine angepasste Umgebungsuntersuchung erläuterte Diana Thiel, die Leiterin des Gesundheitsamt Idar-Oberstein, die den Betreibern Rede und Antwort stand. „Alle Bewohner und Mitarbeiter vorab zu testen, ist vom Robert-Koch-Institut nicht vorgesehen und hat nur wenig Aussagekraft.“ Schließlich könne innerhalb der 14-tägigen Inkubationszeit aus einem gesunden Menschen ein kranker werden. „Ein Abstrich ist nur eine Momentaufnahme, deren Ergebnis wir zeitverzögert erfahren“, pflichtete Fred Dreher vom AWO-Seniorenzentrum Idar bei. „Die größte Sicherheit gibt Ihnen, wenn die Pfleger unter Vollschutz arbeiten“, betonte die Amtsärztin. Auffällig war bei der Besprechung das gute Einvernehmen der Heimleitungen, das unter anderem in der Bereitschaft zum Ausdruck kommt, bei der Trennung der Covid-19-Patienten von den Gesunden eng zusammenzuarbeiten  und anderen Häusern zum Beispiel die Mahlzeiten zu liefern, wenn Küchenpersonal unter Quarantäne steht.

Was, wenn die Belegschaft ausfällt?

Überhaupt bereitet es den Trägern die größte Sorge, wie sie darauf reagieren können, wenn ein größerer Teil der Belegschaft durch Quarantäne ausfallen würde. Hoffnungen setzen die Betreiber auch in ehrenamtliche Kräfte mit Erfahrung in der Alten- und Krankenpflege, die allerdings nicht unmittelbar in der Pflege zum Einsatz kämen, sondern zum Beispiel Essen und Wäsche verteilen würden.  Wer sich dazu in der Lage sieht, meldet sich bitte mit Angaben zu Qualifikation, Verfügbarkeit und Erreichbarkeit unter coronahelfer@landkreis-birkenfeld.de, coronahelfer@idar-oberstein.de oder Telefon 0 67 81 / 6 49 90.


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