

Bei einem lockeren Treffen mit Journalisten in der CDU-Kreisgeschäftsstelle berichteten Klöckner und ihre Mitarbeiter/innen von ihrer Arbeit. Zuvor absolvierten sie bereits eine Firmenbesichtigung bei Fissler, im Anschluss ging es weiter zur Gemmologischen Gesellschaft und zum DeHoGa (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband).
Überrascht zeigten sich die Berliner von den weiten Wegen zwischen Bad Kreuznach, Birkenfeld und Baumholder. In der Hauptstadt sei doch alles viel schneller erreichbar, vorausgesetzt, es gebe keinen Stau auf der Stadtautobahn.
"Vieles leiten wir direkt ans BKA weiter"
Die umtriebige CDU-Spitzenpolitikerin klagte zunächst über Rückenschmerzen, aber das sei ja kein Wunder bei ihrem Arbeitspensum. Abschalten könne sie immer gut im Wahlkreis, im Wald, mit der Familie. Und dennoch treiben Klöckner und ihr Team auch die Hassnachrichten auf den Social Media-Kanälen um. »Vieles leiten wird direkt ans BKA weiter«, berichten die Mitarbeiterinnen. Im Laufe ihrer langen politischen Tätigkeit habe sich Klöckner aber eine gewisse Resilienz zugelegt. Die Menschen schrieben heute viel schneller. Während früher Briefe verschickt wurden, kämen heute - oft gedankenlos getippte E-Mails - in sehr rauem Ton an. Rauer sei der Ton auch im Bundestag geworden. »Der hat sich deutlich verschärft«, kritisiert Klöckner.
Oft seien das konzertierte Aktionen der AfD. Insgesamt müsse man es wieder schaffen, mehr Menschen für Politik zu begeistern. »Wir haben große Probleme, Stadt- oder Gemeinderäte zu finden«, weiß die Bundestagspräsidentin. Daher bietet sie auch Praktika in ihrem Büro an. Aber nur noch für Bewerber/innen aus ihrem Wahlkreis. Viele Besucher aus dem Wahlkreis (Birkenfeld/Bad Kreuznach) würden sich bei einem Berlin-Aufenthalt auch spontan bei der Politikerin melden, um sie im Reichstag zu besuchen. »Das klappt natürlich aus Zeitgründen nicht immer«.
"Trotz aller Digitalität im Gespräch bleiben"
Daher setzt sie bei aller Digitalität auf viele Termine an Nahe und Glan, um persönlich mit den Bürgern im Gespräch zu bleiben. »In Berlin ist mein Tag von morgens bis abends durchgetaktet, daher bin ich an den Wochenenden am liebsten daheim in meinem Wahlkreis«. Hier kann man gelegentlich auch ihren Lebensgefährten Jörg Pilawa antreffen. »Bis Kirn ist er schon gekommen, in Idar-Oberstein war er bisher noch nicht.« Wenn das Paar in ein Restaurant geht, sei das hier viel entspannter. In der Stadt an der Spree lauere doch oft die Presse für ein Foto oder Selfiejäger belagerten das Promi-Duo. »Die Leute sprechen einen hier doch anderes an, als in Berlin«, erzählt Klöckner. Und wenn sie dann vom Frankfurter Flughafen gen Heimat düst und das Autobahnschild »Willkommen in Rheinland-Pfalz« sieht, ist ihre Welt wieder warmherzig und überschaubar. Am Abend ging es im Rahmen der Teamklausur dann noch zu einem Kochevent in Bad Kreuznach, an dem auch Quizmaster Pilawa teilnahm.




