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Mehr Arbeitslose

Im Landkreis Mayen-Koblenz zählten die Statistiker 4.118 arbeitslose Menschen – 69 mehr als im November und 397 weniger als zum Jahresende 2015. Die Arbeitslosenquote stieg um0,1 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent im Landkreis an.

Gemessen am bislang eher milden Winter entspreche diese Entwicklung durchaus den Erwartungen, erklärt Agenturleiter Frank Schmidt. So hätten witterungsanfällige Branchen wie Bau und Straßen- oder Landschaftsbau bislang weitgehend ungestört weiterarbeiten können. Lediglich im Tourismus sei trotz relativ milder Temperaturen Winterruhe eingekehrt – allerdings wirke sich dies rund um Koblenz nicht allzu deutlich aus.   Angestiegen sei im vergangenen Jahr allerdings die Zahl der Arbeitslosen mit ausländischen Wurzeln. In Koblenz weist die Arbeitslosenstatistik zum Jahresende 1.020 Personen aus und damit 72 mehr als vor einem Jahr. Im Landkreis nahm die Zahl der arbeitslosen Ausländer im Vergleich zum Vorjahr um 116 auf nun 780 zu. Grund für diesen Anstieg sind laut Schmidt vor allem Menschen, die mittlerweile als Flüchtlinge anerkannt wurden und damit in die Obhut der Jobcenter wechselten. „Sie stehen dem Arbeitsmarkt zwar zur Verfügung, in vielen Fällen wird es aber noch eine ganze Weile dauern, bis sie so qualifiziert sind, dass sie tatsächlich an Betriebe in der Region vermittelt werden können.“  Unterschiedlich wirkt sich die aktuelle Entwicklung auf die beiden Rechtskreisen des Sozialgesetzbuches (SGB) aus, die die Arbeitslosigkeit regeln. So spiegelt sich die saisonbedingte Arbeitslosigkeit üblicherweise vor allem im Rechtskreis SGB III wider, also bei jenen Menschen, die meist noch nicht länger als ein Jahr arbeitslos sind und zur Gemeinschaft der Arbeitslosenversicherung gehören. Im Landkreis waren dort Ende Dezember 1.827 Frauen und Männer gemeldet – 90 mehr als im November, aber 101 weniger als zum Jahresende 2015. In der Stadt stieg die Zahl der Arbeitslosen im SGB III dagegen nur um 5 auf 858 an – 138 weniger als vor einem Jahr.   Im SGB II, also bei jenen Menschen, die auf Grundsicherung (Hartz IV) angewiesen sind und vom Jobcenter betreut werden, registrieren die Statistiker dagegen im Landkreis sogar einen Rückgang um 21 auf nun 2.291 arbeitslose Menschen. Vor einem Jahr waren dort noch 296 Frauen und Männer mehr arbeitslos gemeldet.  In Koblenz waren Ende Dezember 2.817 Menschen nach SGB II arbeitslos gemeldet – 28 mehr als vier Wochen zuvor, aber 24 weniger als vor einem Jahr.  Den Entwicklungen am Arbeitsmarkt gegenüber stehen jene am Stellenmarkt: Trotz Winter meldeten die Betriebe der Region dem Arbeitgeberservice in den vergangenen vier Wochen mehr als 1000 neue Stellenangebote: 378 aus der Stadt und 646 aus dem Landkreis. Insgesamt zählt die Arbeitsagentur damit in der Region 3.915 offene Stellen – 259 weniger als vor vier Wochen, aber 694 mehr als vor einem Jahr.  Der winterliche Anstieg der Arbeitslosigkeit könne sich durchaus noch bis ins Frühjahr fortsetzen, erklärt Frank Schmidt. Wie stark er ausfalle, hänge letztlich vom Wetter ab. „Aber auch wenn verschiedene Branchen ihre Arbeit in den nächsten Wochen wegen Frost einstellen müssen, steht fest, dass dieser saisonbedingte Anstieg nach dem Winter auch wieder zurückgehen wird.“  Und auch in der Integration von Flüchtlingen sieht der Agenturleiter auf Dauer kein Problem. „Es braucht in vielen Fällen seine Zeit, aus den Zuwanderern die dringend benötigten Fachkräfte zu machen, aber grundsätzlich ist der Arbeitsmarkt in der Region robust genug, diese Menschen aufnehmen zu können. Auf zusätzliche Fachkräfte werden viele Betriebe in den nächsten Jahren sogar dringend angewiesen sein.“


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