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Thomas Förster

Auf Tuchfühlung mit einer Familiendynastie

Überarbeitete und erweiterte Dauerausstellung im Museum Rotes Haus Monschau

Monschau. Am Freitag, 1. April, startet das Rote Haus Monschau mit einer überarbeiteten und erweiterten Dauerausstellung in die Saison. Vom 1. bis 3. April kann das Museum kostenfrei besichtigt werden.
Der Rundgang durch das Haus ist nun – pünktlich zur Saisoneröffnung – durch eine Erweiterung der Ausstellung im Hausteil »Zum Pelikan« ergänzt. Von dort aus wurde der Handel und die Produktion der begehrten Wolltuche geleitet. Die vollständig neu und mit modernen Präsentationen eingerichteten Themenräume widmen sich der aufwendigen Herstellung der Tuche und vermitteln auf anschauliche Weise die Handelsbeziehungen der Familie. Neben der Erweiterung der Ausstellung wurden Restaurierungsprojekte abgeschlossen, die den Festsaal und das Herrenzimmer mit der kostbaren Leinwandtapete in neuem Glanz erscheinen lassen und erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Das Ministerium für Kultur- und Wissenschaft des Landes NRW hat die Restaurierung der Leinwandtapete mit rund 35.000 Euro gefördert.

„Als wahres Schmuckstück und Wahrzeichen der Region, ist das Rote Haus Monschau schon immer einen Besuch wert gewesen. Durch die Förderung des LVR in Höhe von 430.000 Euro ist es nun gelungen, die Ausstellung um wichtige Aspekte des Tuchhandels im 18. Jahrhundert zu erweitern und künftigen Besucher*innen das Leben der Scheibler-Familie durch multimediale Stationen im Museum näherzubringen. Ich freue mich, dass die Gäste des Roten Hauses nun noch mehr über die vor- und frühindustrielle Tuchproduktion erfahren können.“, fasst LVR-Kulturdezernentin Dr. Corinna Franz zusammen.
Dem Kaufmann und Tuchmacher Johann Heinrich Scheibler gelang es Mitte des 18. Jahrhunderts aufwendig hergestellte Stoffe zu einem hochwertigen Luxusartikel zu machen und europaweit zu vermarkten. Als Zeichen seines Erfolges ließ er sich um 1760 ein repräsentatives Wohnhaus errichten, das auch als Handelszentrale mit Kontor, Lager und Wollwäsche genutzt wurde. Im Hausteil „Zum goldenen Helm“ bietet das Museum Rotes Haus heute faszinierende Einblicke in die bürgerliche Lebenswelt der Familie. Dank der zum Teil original erhaltenen Einrichtung und Dekoration erhalten Besucher*innen den Eindruck, die Familie hätte das Haus gerade erst verlassen.
Das Rote Haus Monschau ist Teil der Euregio-Wollroute, die das kulturelle Erbe der Wolltuchgeschichte in der Drei-Länder-Region zwischen Verviers, Aachen und Euskirchen erlebbar macht. Zu diesem Zweck haben der Landschaftsverband Rheinland (LVR) und Hans Carl Scheibler im Jahr 1963 die Stiftung Scheibler-Museum Rotes Haus Monschau gegründet, die seitdem mit finanzieller Unterstützung durch den LVR das Museum betreibt.
Das Museum ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 13 Uhr sowie 14 bis 17 Uhr für Interessierte geöffnet. Letzter Einlass an der Kasse ist eine halbe Stunde vor der Schließung des Museums. Der Eintrittspreis beträgt außerhalb des kostenlosen Aprilwochenendes fünf Euro für Erwachsene sowie drei Euro für Studierende, Auszubildende und Menschen mit Behinderung. Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sowie Geflüchtete mit entsprechendem Nachweis ist der Besuch kostenfrei.
www.rotes-haus-monschau.lvr.de


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