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Das Corona-Virus wird aufs Eis geführt

»Der Anfang vom Ende ist gemacht. Aber es ist noch ein weiter Weg.« Dr. Michael Ziemons macht bei der Vorstellung des Impfzentrums in der Aachener Eissporthalle Mut und fordert zugleich Geduld in der Corona-Pandemie.

»Wir sind vorbereitet«, versichert der Gesundheitsdezernent der Städteregion Aachen. Die Infrastruktur für bis zu 1200 Impfungen pro Tag (in Spitzenzeiten kann die Kapazität auf 2500 Impfungen am Tag erweitert werden; Anm.d.Red.) wurden geschaffen, wo eigentlich über das Eis geschlittert wird. Denn die Eissporthalle an der Krefelder Straße direkt neben Tivoli und Reitstadion ist für den Krisenstab von Stadt und Städteregion das »Zentrum der Hoffnung«. »Ein Ende der Pandemie ist absehbar und doch dürfen wir nicht zu voreilig und damit wieder leichtfertig an die Sache rangehen«, mahnt Dr. Michael Ziemons. In diesen Ton stimmt auch Marion Ries, die Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in Aachen, ein: »Wir wissen noch gar nicht, wann und wie viel Impfstoff wir bekommen.« Auch habe man kurzfristig Sterilräume schaffen müssen, um die Dosen vor Ort anmischen zu können. Seit August laufen die Planungen für das Impfzentrum, zudem werden mobile Teams unterwegs sein, um etwa Menschen in Seniorenzentren mit dem Impfstoff zu versorgen. Auch Hausärzte werden in die Impfstrategie eingebunden.

Terminvergabe für die Impfstelle

Unter der Rufnummer der Kassenärztlichen Vereinigung, 116 117, werden die Termine zur Impfung vergeben. Da nicht sofort alle Personengruppen geimpft werden können, wird ein Nachweis durch Ausweis, behandelnden Arzt oder Bescheinigung des Arbeitgebers erforderlich sein. Es werden zwei Termine vergeben, da nach 21 tagen eine zweite Impfung erfolgt. Im Impfzentrum selbst wird die Temperatur gemenssen und die Zugangsberechtigung kontrolliert. An der Anmeldung werden verschiedene Daten erfasst, um später nachvollziehen zu können, wer wann von wem und mit welchem Impfstoff geimpft wurde. Arzt oder medizinische Fachangestellte informieren dann über Wirkungen, Nebenwirkungen und beschreiben den Impfvorgang. Es folgt ein kurzes persönliches Arztgespräch, schließlich die Impfung. Ist der Impfstoff mit Natriumchlorid gemischt und auf spritzen gezogen, muss er innerhalb von fünf bis zehn Minuten verabreicht werden. »Eine logistische Herausforderung«, so Ziemons. Das medizinische Personal müsse Hand in Hand arbeiten, sei aber auch auf die Disziplin der Bürger angewiesen. Die zentrale Impfstelle soll an sieben Tagen in der Woche von 8 bis 20 Uhr geöffnet sein. Nach der Impfung muss man sich 30 Minuten im corona-konformen Wartebereich aufhalten. »Das ist bei einer Impfung normal, wird nur im Alltag oft ignoriert. Die Gesundheit der Menschen ist uns aber besonders wichtig, daher die Vorsichtsmaßnahme«, so Ziemons. Und dann heißt es »Auf Wiedersehen, bis in drei Wochen!«

Impfplan ist Ländersache

Den Plan der Impfreihenfolge legt das Land Nordrhein-Westfalen fest. Zunächst sollen die vulnerable Personen und medizinisch-pflegerisches Personal sowie Beschäftigte geimpft werden, die der kritischen Infrastruktur zuzurechnen sind.
Zur Bewältigung der Impfungen bilden das Gesundheitsamtsamt, Kassenärztliche Vereinigungen, Hilfsorganisationen, Krankenhäuser sowie Apotheken und Labore eine städteregionale Impfallianz.


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